<178> ganz schlatlosen Nächten so fatiguiret bin, dass ich Mühe habe, einige Gedanken in Connexion zu sammlen.
Des Königs Majestät seind inzwischen, aller ausgestandenen Gefahr ohnerachtet, gesund und ohne allen Schaden geblieben.
Der Feind hat indess bei dieser Affaire gleichfalls sehr stark gelitten und sowohl an Infanterie als Cavallerie sehr viel verloren, obschon die Infanterie wenig und nicht über die Hälfte des Berges heruntergekommen ist. Man hält auch dieses vor die Ursache, warum er bei der Retraite unseres Corps d'armee solches gar nicht verfolget noch inquietiret hat.
Die Bloquade von Prag hat aufgehoben werden müssen, da gestern das Corps, so diesseits der Moldau gestanden, aufgebrochen ist und sich hieherwärts und gegen Melnik genähert hat, das Corps jenseits der Moldau unter Commando des Generalfeldmarschall Keith aber ist noch stehen geblieben, um zuvorderst alle grosse Artillerie, Pontons und dergleichen in Sicherheit zu setzen, dörfte aber auch heute aufbrechen und sich gleichfalls näher hieherwärts ziehen.
Ew. Excellenz werden erlauben, dass vor dieses Mal mein ganz confuses Schreiben wegen grosser Müdigkeit abbrechen muss.“ Im weiteren ersucht Eichel den Minister noch, die Schreiben an den König von England, an Michell und Hellen1 schleunigst befördern zu lassen. Dann aber von Neuem auf die Schlacht zurückkommend, meldet er, dass von der Bagage der Königl. Armee nur wenig verloren gegangen sei „. . . dass also in diesem Articul wenig und fast gar kein Verlust gewesen ist, ein Beweis mit ist, wie viel der Feind gelitten haben muss. Gott gebe, dass wir das andere bald wieder ersetzen können, um diesen erlittenen Schaden auszuwetzen. Man kann nicht sagen, dass der Feind das Champ de bataille durch seine Truppen, wohl aber durch dessen nie erhörtes Kanonenfeuer, so dem zu Prage weit vorgegangen, behalten, wie er dann auch an Fahnen, Canons und dergleichen Brimborions de guerre nichts genommen, wohl aber von ersteren nach der Retraite auf dem Wahlplatz viele, davon ehrliche Leute todtgeschossen worden, und von letzteren, davon Affûts und Räder entzwei geschossen worden, gefunden haben mag.
Eichel.
Des Königs Majestät haben Sich gestern zu zwei wiederholten Malen erinnert, an der Königin Frau Mutter Majestät Selbst zu schreiben,2 Sie haben aber vor grosser Müdigkeit von allen extremen Fatiguen und heute wegen der ohnendlichen Arrangements, so zu machen seind, nicht dazu gelangen können, werden es aber, wo es auf der Welt mög-
1 Vergl. Nr. 9107. 9108 u. S. 175 Anm. 1.
2 Ein solches Schreiben liegt nicht mehr vor.