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9417. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN.

Weissenfels, 14. October 1757.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich lieber Vetter. Nachdem Ich in Erfahrung gekommen bin, dass die in der Lausnitz unter denen Generals Hadik und Mittrowsky zurückgebliebene ungarische Truppen sich zusammengezogen und zu solchen das Corps Oesterreicher, so bei Lauban gestanden, unter Commando des General Marschall gestossen, auch zusammen ihren Marsch auf Elsterwerda genommen haben,1 so erfahre nunmehr von guter Hand,2 dass dieselbe cantonirungsweise marschiren und ihren Weg nach Cottbus nehmen, auch in das Crossensche eindringen wollen, um dadurch die Communication mit Schlesien zu behindern, Ew. Liebden zu coupiren und wo möglich in den Rücken zu kommen. Wie Ich aber bereits Meine Anstalten so gemacht habe, dass der Fürst Moritz mit einem Corps voraus über die Elbe bei Torgau marschiret, welchem Ich alsdann und wann erwähnte Nachricht continuiren sollte, mit Meinem ganzen Corps folgen und den General Marschall aufsuchen und gewiss nicht marchandiren werde, so habe Ich für nöthig geachtet, Ew. Liebden davon zu avertiren, damit, wann Dieselben etwas von dem Corps des General Marschall erfahren, Dieselbe Sich darüber nicht inquietiren noch embarrassiren mögen, indem Ich gewiss Deroselben Luft machen und helfen werde, wie Ich denn mit göttlicher Hülfe gedenke, dass bei dieser Gelegenheit der österreichische Uebermuth gebrochen werden und die bisherige üble Situation Meiner schlesischen Sachen eine bessere Face bekommen soll.

Ew. Liebden aber schreibe Ich dieses nur lediglich zu Dero alleiniger Direction und ersuche Dieselbe, niemanden ohne Ausnahme, wer es auch sei, vors erste was davon zu sagen, auf dass nichts davon transpiriren und der Feind etwa auf erhaltene Nachricht davon seine Mesures dagegen nehmen möge. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


9418. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FERDINAND VON BRAUNSCHWEIG.

Weissenfels, 14. October 1757.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Wann es mit denen Ew. Liebden in Meinem gestrigen Schreiben,3 so der etc. Diete-



1 Vergl. Nr. 9409.

2 Bericht des Obersten Finck, d. d. Dresden 11. October. Eine Abschrift dieses Berichts sendet der König am 14. October an Prinz Moritz und schreibt dabei: „Woferne es sich gemeldeter Maassen verhält, so werden Ew. Liebden nicht viel Mühe haben, den Feind so lange aufhalten zu können, bis dass Ich dazu kommen werde.“

3 Nr. 9413.