<458>halten könnten, wenn dieser sonsten bleiben will, und werde Ich schon die Gelegenheit nehmen, weiter deshalb was zu schicken.

Uebrigens habe Ich Ew. Liebden Aufbruch von dorten1 um so lieber vernommen, als Dero Nachrichten nach die Franzosen sich in die Winterquartiere dortiger Orten ziehen. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


9459. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FERDINAND VON BRAUNSCHWEIG.

Grochwitz, 22. October 1757.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Nachdem Ich aus Ew. Liebden Schreiben vom 21. dieses2 mit mehreren ersehen habe, worum bishero die bekannte Convention3 noch nicht gezeichnet worden, so gebe Deroselben deshalb in Antwort, wie es Mich befremdet, dass die Bedenklichkeiten, so man sich jetzo dabei machet, nicht eher gekommen seind, ehe man Mir den Antrag deshalb unter vielen anderen Ew. Liebden bekannten Versicherungen thun lassen. Es sei aber damit, wie es wolle, so haben Dieselbe Sich deshalb dorten nicht länger aufzuhalten, noch Sich daran zu kehren, sondern nur immer Dero Marsch auf Berlin fortzusetzen, da, wenn auch deshalb weiter etwas an Ew. Liebden kommen sollte, solches Deroselben allemal währendem Marsch von Magdeburg aus nachgesandt werden kann. Ich sehe überhaupt auch noch nicht ab, was Ich durch die Convention sonderlich gebessert sein werde, wenn zumalen die Alte Mark und Magdeburgischen Appertinenzien nicht, es sei exprès oder tacitement, mit darunter begriffen sein sollten,4 oder der französische Hof difficultiren sollte, solche aus den gemeldeten Absichten zu ratificiren; so wird auch Ew. Liebden Rückmarsch desfalls nicht schaden, denn Magdeburg wegen dazu verstrichener Saison dies Jahr nicht belagert werden mag,5 Ew. Liebden aber das platte Land zu decken doch nicht im Stande wären dass also Dieselbe den Marsch auf Berlin immer continuiren können. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



1 Von Wanzleben nach Magdeburg, auf dem Wege nach Berlin. In einem Schreiben, d. d. Grochwitz 21. October, spricht der König seine Zufriedenheit aus, dass der Prinz sein Corps Cavallerie in Marsch gesetzt und nach Berlin vorausgesandt habe.

2 Vergl. Westphalen, l. c. S. 102—104.

3 Vergl. Nr. 9413. 9445.

4 Vergl. S. 417.

5 Vergi. S. 400.