<468> letzteres zu Pegau stehen sollen, oder auch beiden zusammen auf dem Leibe zu marschiren und wo möglich eine decisive Affaire zu engagiren. Der allerhöchste Gott wolle alles sein Gedeihen und Segen dazu geben, auch des Königs höchste Person dabei bewahren! Da es sich dann zwischen hier und 3 à 4 Tagen höchstens ausweisen muss, wie diese Expedition gehen wird. Gottlob I des Königs Armee ist von dem besten Muth und allem guten Willen, so dass solche durchgängig nicht fraget, wie stark der Feind, sondern nur wo er ist, um rechtschaffen und brav gegen denselben arbeiten zu können,1 dahergegen allen Nachrichten nach es bei dem Feinde an vielem darunter fehlen soll. Sollte mit göttlicher Hülfe und Beistand etwas glückliches und decisives binnen der Zeit vorfallen, so werde ich nicht ermangeln, Ew. Excellenz auf die erste Nachricht davon per Estafette über Berlin zu avisiren.
Ich habe hier bleiben müssen, um die etwa binnen der Zeit eingehende königliche Briefe in Empfang zu nehmen. Ob M. Mitchell, wie ich doch glaube, auch hier geblieben ist, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, indess Ew. Excellenz Befehle an ihn und mich hier erwarten werde.
Des Prinz von Preussen Königl. Hoheit seind hier noch bis dato in schwäch- und kränklichen Umständen.2 Herr Geheime Rath Eller seind bei Deroselben angekommen und etwas vorher und fast zu gleicher Zeit der Herr Geheime Rath Cothenius von Dresden. Beide geben mir noch alle gute Hoffnung zu einem baldigen Rétablissement, wenn nur die Zeit dazu abgewartet und das Gemüthe beruhiget werden wird, sonsten sie ein schleichendes und continuirliches Fieber besorgen.
Das Generaldirectorium wünschete wohl sehr wegen derer Ausschweifungen derer Schweden,3 so sie auch in Hinterpommern anfangen, und wegen einer geschöpften neuen Sorge eines Anfalls aus der Lausnitz auf Berlin, dass der Generalfeldmarschall von Lehwaldt bald heran sein und seinen Marsch beschleunigen möchte. Ich zweifele nicht, dass solches Ew. Excellenz von allem benachrichtiget haben werde, um nöthigenfalls den Generalfeldmarschall von Lehwaldt davon zu avertiren; ich habe mir aber die Freiheit genommen, vor mich an des Etatsminister von Blumenthal Excellenz4 zu schreiben und Dieselbe zu animiren, in dort vorkommenden pressanten Fällen, auch Begebenheiten zu Gewinnung der Zeit, jedoch nur vor Sich und durch Handbriefe, des Herrn Generalfeldmarschalls Excellenz von allen Vorfallenheiten Nachricht zu geben, obschon nur bloss zu Dero Information und ohne Sich weiter von etwas zu ingeriren, und ihm solche seine Briefe mit sicheren
1 Mitchell schrieb am 27. October, als die preussischen Truppen nach Leipzig kamen, in sein Tagebuch: „The spirit of the soldiers was remarkable; they did not complain of fatigue, notwithstanding of the long marches, but desired to be led out immediately, and murmered on being ordered to quarters.“ Vergl. Bisset, l. c. I, S.381.
2 Vergl. S. 429.
3 Vergl. Nr. 9473.
4 Chef des ersten Departements des Generaldirectoriums. Das Generaldirectorium war in Berlin geblieben. Vergl. S. 442.