<51> alles dieses mit Ablauf dieses oder doch gleich mit Anfang jenes Monates decidiret haben müssen. Dass es des Königs Majestät gefallen, gleich von Anfang dieses Krieges her alle Dero Relationes von denen vorgefallenen Évènements auf das modéréeste einrichten zu lassen und auch darin den Contre-pied derer Oesterreicher zu nehmen, davon habe Ew. Excellenz gleich von Anfang her avertiret;1 wie ich denn wohl sagen kann, dass noch verschiedene bei letzterer Bataille gehabte Avantages der Relation zugefüget werden können, wenn nicht die Hand des Meisters es selbst so gesetzet hätte, denn nicht zu gedenken, was ich wegen der weit mehreren Canons vorhin gemeldet,2 und dass auch denen sogenannten Trophäen ein und anderer zuzusetzen gewesen wäre, so seind in denen ersteren Tagen nach der Bataille tagtäglich sehr viele Gefangene eingebracht worden, so alle nicht bei der Relation ad computum gekommen, der grossen Menge von gefangenen Blessirten zu geschweigen, welche zu soigniren man weder gnugsame Feldschers, noch Leinwand zu Bandages und dergleichen bekommen kann, und die daher elendig verderben müssen.3 Wie schwer inzwischen denen Oesterreichern der durch die Bataille erhaltene Schlag gefallen sei, solches werden Ew. Excellenz aus einem Originalschreiben des Feldmarschall Graf Browne an dessen Frau Gemahlin nach Wien,4 so mir die Freiheit nehme hierbei zu legen, und welches er mit seinem Jäger durchzubringen gesucht, der aber von unsern Aussenposten aufgefangen worden, zu ersehen belieben. Ich ersuche aber Ew. Excellenz inständigst, dieses Schreiben an niemanden weiter zu communiciren, noch zum Vorschein kommen zu lassen, weil ich glaube, dass grosse Leute auch in ihrem Unglück zu respectiren und deren Amertumes nicht zu vermehren sein. Vielmehr bitte ich solches Schreiben nach dessen Durchlesen zu meinen andern königlichen Papieren, davon Ew. Excellenz zu chargiren Sich bemühet, zu legen und es dabei bewenden zu lassen, ohne dass davon weiter etwas transpirire. Das zweite beikommende Schreiben ist von dem Sohn des Feldmarschalls, das dritte aber einem Orientalen Wiener, so vermuthlich dem Feldmarschall attachiret sein muss, der aber das Lügen und Gasconniren, auch indem [er] über die Schläge weinet, nicht lassen kann. Da das Corps Oesterreicher, so bei Königgrätz vorhin gestanden und von dem Graf Leopold Daun commandiret worden, nicht mit bei der Bataille gewesen und nachher einige Mouvements gemachet, als ob es sich gegen die Bloquade von Prag nähern und denen in Prag Gelegenheit zu einer Retraite geben wollen, so haben des Königs Majestät den Herzog von Bevern mit einigem Corps solchem entgegen detachiret,
1 Vergl. S. 18; Bd. XIII, 539; XIV, 376.
2 Vergl. S. 21 und hierzu S. 10 u. 14.
3 Vergl. S. 49.
4 Dieses und die im Folgenden erwähnten Schreiben liegen nicht mehr vor.