8940. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WINTERFELDT IM QUARTIER ZU LIEBEN BEI PRAG.
[Im Lager von Prag,] 14. [Mai 1757].
Nachdem ich alle Nachrichten aus Prag gekriegt, so höre ich, dass sie noch wohl auf zwei Monat zu leben haben. Sie verlassen sich theils auf den Leopold Daun, dem der Prinz Bevern entgegengesetzet ist, und theils auf die Franzosen.
Wegen der letzten kann ich es noch wohl 3 Wochen ansehen, aber länger nicht, dann bei die Hannoverschen will es nicht recht<38> fort.38-1 Dieses setzet mich in die grösste Verlegenheit, dann mehr wie bombardiren kann ich nicht, und dieses kann ohngefähr sieben Tage dauern; an die 7000 Bomben kann ich hereinwerfen, dann ist es gar.
Ich habe Ihm Oppen hingeschicket, um nach die Regimenter zu fragen, die ich selber nicht weiss, worzu sie employiret seind, um nur die Connexion von allem zu wissen.
NB. Wegen Sobotka könnten wohl die Husaren, die Skrbensky38-2 mit sich hat, Luft machen. Adieu, ich wünsche baldige Besserung.38-3
Friderich.
Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.
38-1 Vergl. S. 34. 35.
38-2 Vergl. Bd. XIV, 543.
38-3 Vergl. S. 14.