9201. AN DEN POMMERSCHEN KAMMERPRÄSIDENTEN VON ASCHERSLEBEN IN STETTIN.

Leitmeritz, 14. Juli 1757.

Vester, besonders lieber Getreuer. Zu Eurer Nachricht und Achtung mache Ich Euch hierdurch bekannt, wie Ich nicht nur die beiden Regimenter von Fürst Moritz und Herzog von Bevern wiederum nach Pommern zurück marschiren lasse,246-5 sondern auch zugleich resolviret habe, den Generalmajor von Manteuffel dorthin zu schicken und demselben das völlige Commando sowohl über die dahin kommende Regimenter als auch über die jetzige dortige Garnisons zu Stettin und<247> sonsten, desgleichen über die Augmentation der Euch gestern bekannt gemachten 5,000 Mann Landmilice247-1 und überhaupt über dortige Festungen und alle Militärsachen und Arrangements zu übertragen, wie Ich denn auch die dortigen Landräthe in allen Militärsachen an ihn verwiesen und ihm aufgegeben habe, denenselben das nöthige darin aufzutragen, welchem sie dann prompte nachleben müssten. Ihr also Eures Orts habt Euch nebst der dortigen Krieges- und Domänenkammer gleichfalls darnach zu achten und Euch nach dessen Verordnungen in Militärsachen zu richten. Es verstehet sich übrigens auch von selbst, dass, wann er einige ohnumgängliche Reisen in Militär- und andern Sachen, so zur Defension nöthig sein, zu thun hat, ihm dazu jedesmal der freie Vorspann vom Lande gegeben werden müsse. Ich bin Euer wohlaffectionirter König.

Friderich.

Nach einer Abschrift in den Ministerialakten.



246-5 Das Regiment Fürst Moritz hatte in Stargard, das Regiment Bevern in Stettin seine Garnison. Vergl. Bd. XIII, 168.

247-1 Vergl. Nr. 9199-