9369. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCRENSTEIN IN BERLIN.

Quartier Buttelstädt, 27. September 1757.

Mein lieber Geheimer Etatsminister Graf von Finckenstein. Euch ist erinnerlich, was Ich in der Euch vor Meiner letzteren Abreise von dort hinterlassenen Instruction wegen gewissen Silbers disponiret habe.380-5<381> Wann Ich nun in jetzigen Umständen, und da der Krieg ganz schwere Unkosten erfordert, die Revenus aber vieler Provinzien bekanntermaassen ausfallen, resolviret habe, dass Ihr erwähntes Silber nur immer ausmünzen lassen sollet, so mache Ich hierbei annoch zu Eurer Direction bekannt, dass, da erwähntes Silber, so viel Ich Mich äusserlich erinnere, den innerlichen Valeur von ungefähr 400,000 Thaler haben wird, Ihr die Veranstaltungen dabei so machen müsset, dass zuvorderst dieses Silber vor Meine eigene Rechnung ausgemünzet, demnächst aber nur ganz geringhaltig ausgeschlagen und mit solchem Zusatz ausgepräget werden müsse, damit Ich wenigstens das Quantum von 800,000 Thaler in solchen Geldsorten erhalte, da es in denen jetzigen verworrenen Kriegeszeiten so genau auf einen ordentlichen Münzfuss und Gehalt nicht ankommen kann. Im übrigen muss der Geheime Rath Koppen alle die daher ausgemünzete Gelder, so wie sie nach und nach fertig werden, in Empfang nehmen, solche besonders notiren und bei der Generalkriegeskasse in Einnahme bringen.

Alles dieses habt Ihr nur sogleich und bestens zu besorgen, und Ich bin übrigens Euer wohlaffectionirter König

Friderich.

Nach der Ausfertigung.



380-5 Vergl. Bd. XIV, 198.