9441. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FERDINAND VON BRAUNSCHWEIG.

Annaburg, 19. October 1757.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Nach Meinen heutigen Briefen und Nachrichten hat sich zwar das feindliche Corps, so den Anfall auf Berlin gethan, wieder retiriret, und ist der Schade sowohl als die Entreprise bei weitem nicht so stark gewesen, als solche in der ersten Consternation an Mich gemeldet werden wollen. Es werden auch des Fürsten Moritz Liebden den Feind auf seiner Retraite noch weiter zu poussiren suchen; demohnerachtet aber ist Meine Intention, dass Ew. Liebden mit Dero unterhabendem Corps den Marsch gerades Weges nach Berlin440-4 noch weiter continuiren und vorerst allda stehen bleiben sollen, bis dass sich die entstandene Consternation wieder geleget haben und alles wieder in Ruhe gekommen sein wird, Ich auch Deroselben ferner schreiben werde. Inzwischen Dieselbe Mir das Re<441>giment von Driesen Cavallerie hieher schicken sollen, auf dass es zu Mir, so bald wie möglich ist, stossen müsse. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung.



440-4 Vergl. Nr. 9434.