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9640. AN DEN GENERALMAJOR VON LATTORFF IN COSEL.

[Striegau, 27. December 1757.]1

Es ist mir lieb, dass Er Seinen Fleck herum so reine gehalten hat, und bin ich mit Seiner Conduite überaus zufrieden. Wann widerspenstige Edelleute gewesen seind, die nicht auf Order haben pariren wollen, so lasse Er solche gefänglich einholen und schaffe Sich Respect. Im übrigen hat Er sehr wohl gethan, das Bataillon von Rath2 nach Troppau zu schicken.

Friderich.

Eigenhändige Weisungen für die Antwort; auf der Rückseite von Lattorff's Bericht, Cosel 24. December.


9641. AN DEN GENERALMAJOR VON FINCK IN DRESDEN.

Striegau, 27. [December 1757].

Weilen die Wege nun sicher seind, und ich keinen heuer zum chiffriren habe, so schreibe Ihm nur gerade weg. Wann Er mehrere Nachricht von der letzten Zeitung kriegen sollte, so bitte Ihn, es mir zu communiciren. Hier seind wir gottlob so weit gekommen, dass Liegnitz mit Capitulation übergegangen ist und also nur Schweidnitz überbleibet, welches mit etwas Geduld nach denen mir bekannten Umständen auch bald fallen wird. Werner hat Oberschlesien geräumet und stehet anjetzo in Troppau. Skrbensky3 hat die polnische Seite auch gesäubert und die Uhlanen über Tarnowitz nach Teschen gejaget. Bei Schatzlar machen die Oestreicher starke Verhack; ihre Infanterie, regulirte Leute, ist noch 13,000 Mann und die Cavalerie 8900, also glaube, dass, um einiger Maassen einen Klumpen zu haben, dass sie werden Marschall an sich ziehen,4 worauf Acht zu geben ist. Sie werden wohl in guter Ruhe den Winter in Sachsen zubringen; nur brav geworben und Geld herbeigeschafft! Adieu.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.



1 Das Datum nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs.

2 Oberst Werner hatte das Grenadierbataillon von Rath zu seiner Verstärkung nach Troppau erbeten.

3 Vergl. Bd. XV, 482.

4 Vergl. S. 89. 103.