<283> höchsten nöthig habe; davon aber kommet nichts, und Ich erfahre auch nichts deshalb, da es doch von der höchsten Zeit damit ist, dass diese Rekruten hieher geschaffet werden, wenn sonsten solche noch dressiret und brauchbar gemachet werden sollen. Von denen aus dem Mecklenburgischen anher zu liefernden Pferden, Knechten und dergleichen,1 erfahre Ich auch nichts, da Mir solche doch zum Anfang der Campagne ganz ohnumgänglich nöthig seind. Von denen aus dem Mecklenburgischen geforderten Contributionsgeldern2 habe Ich bis dato noch keinen Groschen gesehen, weiss auch nicht, was Mir daher kommen wird.

Alles dieses seind höchst nöthige Sachen, worum Ihr Euch sehr bekümmern und vigilant sein, auch es an Erinnern und Treiben nicht fehlen lassen, nur aber reine schreiben müsset, worum es darunter so sehr langsam gehet und nichts zu Stande kommet.

Ich hoffe übrigens auch, dass das dortige Corps d'armée sich aus schwedisch-Vorpommern wieder völlig completiret und remontiret, auch die erforderliche Feldequipages wieder im Stande gesetzet haben wird, welches alles Sachen seind, so nicht den geringsten Anstand leiden.

Ich erwarte Euren deutlichen und umständlichen Bericht mit einer expressen Estafette.

Friderich.

Nach dem Concept.


9817. AN DEN GENERALMAJOR VON PLATEN.3

Breslau, 4. März 1758.

Ich habe Euer Schreiben vom 27. dieses gestern allhier erhalten, auf dessen Einhalt Ich Euch dann hierdurch in gnädiger Antwort ertheile, wie Ihr bei dem Commando und bei der Commission, so Euch von dem Generalfeldmarschall von Lehwaldt aufgetragen worden, nichts zu risquiren und Euch deshalb gänzlich zu tranquillisiren habet.4 Ihr bleibet eigentlich mit dem Regiment zusammen, schicket aber, und zwar nur kleine, Patrouillen voraus, um zu wissen und zu erfahren, was wegen des Feindes auf sechs bis sieben Meilen vor Euch passiret, wornach Ihr dann Eure gute Dispositions machen müsset.

Ihr bleibet also mit dem Regiment weit genug vom Feinde ab und habt mithin gar nichts zu risquiren, und da Ihr nicht commandiret seid,



1 Vergl. S. 215.

2 Vergl. S. 14. 173. 215.

3 Ueber die Absendung Platen's nach Hinterpommern, um die Russen zu beobachten, vergl. S. 258. Anm. 3. Platen's Berichte sind datirt am 27. Februar aus Anklam, am 14. März aus Cöslin, am 19. aus Wurchow bei Bublitz, am 27. März und 2. April aus Stolpe.

4 Eichel schreibt, Breslau 14. März, an Podewils: „Indess und da der Generalmajor von Platen mit seinem Regiment und einem kleinen Corps Husaren nach Bütow auf den Marsch ist, so wird solches vorerst doch die russischen kleinen Partien von dort ab- und in Respect halten; wenn aber was recht starkes kommen sollte, so werden Se. Königl. Majestät davon eher und mit mehrerer Zuverlässigkeit wie sonsten informiret seind. Ich wünschete nur, dass der Herr Generalmajor von Platen diesen Marsch etwas mehr beschleunigte und nicht so vielen Unwillen gegen diese seine Commission hätte.“