9923. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TRESKOW.

[Grüssau, April 1758.]

Ich freuete Mich, dass es mit unsern Batteries so gut ginge; da die Sache einmal im Train wäre, so hoffete Ich, dass sie nunmehro bald fertig werden würden. Das grösste wäre überstanden, da sie die Canons von dem Feinde demontiret hätten. Die Uebergabe des Orts beruhete Meines Erachtens darauf, dass wir von dem Galgenfort374-1 und der kleinen Redoute374-2 Meister würden, welches in 3 bis 4 Tagen wohl geschehen könnte.374-3

Weisungen für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Treskow, d. d. Kloster Würben 11. April.



374-1 Das Galgenfort im Südosten der Stadt.

374-2 Wohl die in der Nacht zum 16. April kurz vor der Einnahme des Galgenforts besetzte Verschanzung zwischen dem Schweidnitzer Wasser und dem Galgenfort. Auf der Karte der Belagerung von Schweidnitz, die zu der „Gesch. des siebenjähr. Krieges“ vom preuss. Generalstab (Berlin 1826) gehört, ist die in Frage stehende Verschanzung mit X bezeichnet. Vergl. auch das genannte Werk Bd. II, S. 174.

374-3 In einem Schreiben an Keith vom 12. April bezeigt der König seine Freude darüber, dass der Marschall vom Fieber befreit sei; das Anerbieten Keith's, nunmehr die Belagerung von Schweidnitz zu übernehmen (vergl. Nr. 9906), lehnt der König ab, da die Uebergabe des Platzes nahe bevorstehe, und da er wünsche, dass der Marschall zunächst seine Gesundheit völlig herstelle.