<124> Sobald man nur sichere und gute Gelegenheit hat, wird das andere schon alles gut gehen.
Friderich.
Nach der Ausfertigung.
10155. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.
Opotschno, 20. Juli 1758.
Ew. Liebden danke sehr für die Mir gegebene Nachrichten. Ich glaube, dass zwar was vom Feinde da herüber ist;1 allein Ich halte es nur für ein detachirtes Corps, und dass es um den übrigen2 bei Bohdanetsch uns zu decken stehet.
Morgen wird der General von Fouqué von Glatz abgehen,3 und wo nicht Noth an Mann ist, so bleibe Ich morgen noch hier stehen, um ihm zu decken; alsdann kann Ich marschiren, wo es nöthig ist. Ich kann auch den General Lattorff4 an Mir ziehen und ein Theil von Fouqué; allein 12 Bataillons müssen um Nachod bleiben, um daherum und die dahin kommende Bäckerei zu decken, so da angeleget wird. So viel kann Ich Ew. Liebden schreiben, dass, wo der Feind da stehet und man ihm was anhaben kann und will, so müssen wir in der Gegend Lochenitz5 und Smirschitz darzwischen hinübergehn; sonsten wir in alle hohle Wege und Wälder kommen und nichts ausrichten können. Es würde sehr gut sein, wenn ein Tête de pont angeleget wird, welches die Brücke decket.
Ich darf bei jetzigen Umständen nicht im Blinden tappen, ich muss sicher von meiner Sache seind, um zu agiren. Morgen oder übermorgen kann ich mit Gewissheit hier weg, aber vorhero ist die Convoi6 immer hasardiret. Nun kömmt es darauf an, wie man die Sache zum besten anstellet, den Feind zur Bataille zu bringen; und bitte ich mir Ihre Meinung hierüber deutlich aus.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Der Zusatz eigenhändig.
10156. A LA REINE DE SUÈDE A STOCKHOLM.
Königgrätz, 20 juillet 1758.
Ma très chère Sœur. Nous ne pouvons que joindre nos afflictions pour donner nos communs regrets à la perte que nous venons de faire. J'ai toujours tendrement aimé ce frère, et j'ai été d'autant plus frappé de sa mort que je croyais sa maladie une sciatique, et non pas une
1 Der bezügliche Bericht fehlt. Gemeint ist wohl: über die Teiche vor Bohdanetsch, vergl. S. 114.
2 So; wohl verschrieben statt „die übrigen“ .
3 Vergl. S. 110.
4 Vergl. S. 110. 112. 113.
5 7/8 Meilen Nord gegen West von Königgrätz.
6 Vergl. S. 110.