10136. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.

Opotschno, 18. Juli 1758.

Ich werde mit Meinem Corps Mir allhier suchen zu ernähren mit Brod und andern benöthigten Dingen. Es wird die Convoi heute bis Lewin110-4 gehen und also in guter Sicherheit sein.

Ich ersuche110-5 Ew. Liebden, Mir doch gewisse Nachricht zu geben, ob was vom Feinde bei Jaromirs stehet oder nicht. Um den ankom<111>menden Mehltransport111-1 sicher zur Armee zu bringen, muss Ich solches positive wissen, um, wann was da sein sollte, Meine Mesures darnach zu nehmen. Es kann vor dem 25. die Convoi mit den Mehlwagens nicht in hiesiger Gegend sein, deswegen Ew. Liebden die benöthigte Anstalten machen und durch Ausschreibungen mit Brod Sich bis dahin zu behelfen suchen werden.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.111-2



110-4 Oestl. von Nachod im Glatzischen.

110-5 Die folgenden Weisungen bis zum Schluss ergehen am selbigen Tage an Markgraf Karl. In dem Schreiben äussert der König ausserdem: „Es ist Mir lieb, dass die Fouragirung, so Ew. Liebden jenseits dem Wasser [d. h. dem Adler] gethan, gut abgelaufen ist, und glaube Ich, dass der Feind so bald noch nicht von Pardubitz“ weggehen wird.“

111-1 Vergl. Nr. 10135. Anm. 1.

111-2 In einem zweiten Schreiben vom 18. Juli wird dem Prinzen Moritz und ähnlich auch an demselben Tage dem Markgrafen Karl befohlen, Brod und das Löhnungsgeld für die Truppen unter Befehl des Königs zu liefern. In einem dritten Schreiben an den Dessauer Prinzen äussert der König, es sei „wohl zuverlässig, dass bis dato die österreichische Armee zwischen Chrudim und Pardubitz noch stehet. Aus Jaromirs und Smirschitz ist alles weg vom Feinde“ . (Smirschitz westl. der Elbe, nördl. von Königgrätz.)