<150>ront: nous marchons sur des précipices et entourés d'abîmes; si nous nous en tirons, ce ne peut être que par un heureux hasard.
Adieu, cher frère, je vous embrasse.
Federic.
Des Königs von Preussen Armee1 ist mit nichten anders zu Grunde zu richten als durch Surprisen, oder dass man den Könige obligire, die Armee in kleine Corps zu vertheilen, welche man nach einigen Intervallen en detail ruiniren muss.
Meine Meinung wäre dannenhero, dass wir dieses Jahr mit drei Corps auf dem Kriegestheatro erscheinen müssen.
Das erste müsste in Oberschlesien employiret werden, welches einigermaassen considérable sein müsste, damit es vollkommen offensive gehen, Belagerungen unternehmen und gegen einen feindlichen Succurs sich setzen könnte, damit man nicht gezwungen wäre, eine Entreprise, wie vor dem Jahre geschehen, zu abandonniren,2 welche doch so leichterdinges nicht wieder entamiret werden könnte.
Das zweite Corps müsste man an denen Gebirgen, auch in dem Glatzischen agiren lassen, welches zwar alles, so viel wie möglich, unternehmen muss, jedoch sein Augenmerk darauf richten, dass es bloss so viele Jalousie verursache, als des Feindes Attention mit sich bringen wird.
Das dritte und welches das Hauptcorps sein müsste, müsste seine Operationes anfangen mit einem schleunigen Marsch nach der Lausnitz und Sachsen, um dem Könige mit der sächsischen Armee die Communication zu benehmen, auch der Prinz Heinrich'schen Armee je eher je besser auf den Hals zu gehen, als der König diese so leichterdinges nicht secundiren wird können, da derselbe in Schlesien alle Hände voll zu thun bekommen solle. Mit grossen Armeen darinnen zu agiren, wäre nicht rathsam, indem man3 das Land, welches schon soviel gelitten und wir dasselbe Sr.4 Majestät der Kaiserin dieses Jahr gewiss übergeben wollen, gänzlich zu Grunde gerichtet werden müsste.
Worauf der Feldmarschall Neipperg mit einem sehr gravitätischen Ton erwidert:
Die Behendigkeit des Königs von Preussen ist uns bekannt, und wir haben leider die Exempel, dass die eilfertige Märsche und Bewegungen seiner Armee meistentheils alle bis anhero gefassten Concepte verdorben haben. Es ist dannenhero kein anderes Moyen übrig, als dem König mit der gesammten Macht zu Halse zu gehen, die Communication aber dergestalt zu observiren, damit nicht ein Corps davon attaquiret und zu Grunde gerichtet werde.
Ein Corps in Sachsen wäre dannenhero ganz gut, um die Communication beider Armeen abzuschneiden; es müsste sich aber doch, so viel möglich, an die andern, so in Schlesien stehen, halten. Eines könnte man durch das Gebirge brechen lassen; eines müsste durch Oberschlesien seinen Marsch richten, welches durch ein kleines Corps indessen Neisse ganz wohl observiren könnte. Das vierte, welches beträchtlich sein müsste, seind unsere russischen Bundesgenossen, welche durch Polen marschiren und Schlesien forciren können. Der Hauptarticul ist, den Marsch dieser vier Armeen dergestalt einzurichten, dass sie auf einmal agiren und den König in die Mitte zu nehmen suchen müssten. Es würde demselben, so gross auch seine Aussicht ist, beschwerlich fallen, sich aus dieser Affaire zu ziehen, und da er ohnumgänglich schlagen müsste, man auch eher vermuthen kann, dass es vor die kaiserlichen Truppen gut als übel ausschlagen muss, so könnte ich nicht ein einziges Moyen entgegen sehen, wie und auf was Art, auch wohin der König seine Retraite nehmen wollen. Ich wollte alles daran setzen, dass, wenn dieser Coup ordentlich und wohl überleget executiret
1 Das erste Gutachten ist das des Feldmarschalls Daun.
2 Die Einschliessung von Neisse.
3 So. Vielleicht verlesen statt: dann.
4 So.