<303> obgedachten Major mit seinen Escadrons über den Weg, den er am convenablesten finden wird, an sich ziehen könne.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
11061. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.
Reich-Hennersdorf, 7. Juni1 1759.
Eueren Bericht vom 5. dieses habe Ich erhalten, und wird nunmehro der Marsch Euerer Armee, den Ich vorher bestimmet gehabt,2 wohl aufhören, weil sich die Umstände geändert haben. Nur müsset Ihr für Küstrin besorget sein, dass diese Festung mit Truppen gehörig versehen und besetzet werde, damit in der Zeit, da Ihr nach Colberg Euch wenden werdet, daselbst kein Unglück geschehen möge; und müsset Ihr zu dem Ende einen fermen Mann als Commandant darin lassen, der Haare auf die Zähne hat, auf welchen man Staat machen könne.3
Ihr müsset übrigens dem Generallieutenant von Hülsen nach Torgau entgegen schreiben und zusehen, wo Ihr ihn am nähesten an Euch ziehen könnet.4
Unsere hiesige Situation betreffend, so stehet der Feind auf dem Punkt, in Schlesien zu penetriren; also glaube Ich, dass es hier in einigen Tagen zu etwas decisives kommen wird. Sobald dieses geschehen, so werde Ich zusehen, was sodann weiter zu thun sein wird.
Je vois que le projet des Russes vise à la Nouvelle-Marche et à Colberg; il faut sauver et Küstrin et Colberg et battre ces faquins-là de sorte qu'ils ne retournent de leur vie chez nous.
Federic.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.
1 In einem vorangehenden Cabinetsbefehl vom 7. Juni schreibt der König an Dohna, es sei ihm lieb gewesen zu ersehen, „dass Eure Gesundheit nunmehro zum Dienst wiederum hergesteilet seie, und dass Ihr bereits bei der dortigen Armee angekommen seiet“ . Vergl. S. 276. Anm. 1. Der General von Wobersnow sei von des Königs „Idees auf alle Fälle instruiret“ . Vergl. S. 275. 276. Dohna solle ihm über das, was er mitiheilen werde, „vollkommenen Glauben beimessen“ .
2 D. h. an Manteuffel. Vergl. S. 273. 280. 288.
3 Dohna antwortet, Soldin 9. Juni, dass er den Oberst von Thadden zum Commandanten bestellen werde.
4 Auf dem Berichte Dohna's, Stargard 5. Juni, finden sich Weisungen [Bleinotizen] für einen Befehl an den Generallieutenant von Hülsen: „Er möchte man seinen Marsch beschleunigen; denn weil man anjetzo sehe, dass der Russen Operation durch Pommern auf der Neumark ginge, so wäre es essentiel, dass er nicht zu spät hinkäme.“ Ebenda die Weisungen für Puttkammer, vergl. Nr. 11062.