11077. AN DEN GENERALMAJOR VON WOBERSNOW.
Reich-Hennersdorf, 11. Juni 1759.
Ich habe Euch hierdurch im Vertrauen und zu Eurer alleinigen Direction, ohne dass Ihr denen dortigen Generals die mindeste Ouverture vor der Hand davon machen sollet, eröffnen wollen, dass, auf den Fall Ihr Nachricht erhieltet, dass der österreichsche General von Vela durch die Lausnitz penetriren wollte, der Generallieutenant von Finck über Torgau marschiren werde, um ihme vorzubeugen. Solltet Ihr alsdann bei Eurer Armee desceuvriret und nicht in dem Cas sein, mit denen Russen batailliren zu können, so müsste auf solchen Fall von der Dohna'schen Armee zu dem Corps des Generallieutenant von Finck à propos detachiret werden. Seiet nur auf alles sehr vigilant und suchet von allem Nachricht einzuziehen, damit Ihr danach noch agiren könnet.
Eben erhalte Ihren Brief und bin froh, Sie bei Landsberg zu wissen. Sie werden sich freilich Meister des Uebergangs der Warthe machen, und muss man in kurzem sehen, wor Fermor hinaus will, und seind Sie von allem à portée.
Hier stehen wir wie die Hammels gegen einander, keiner will beissen.
Friderich.
Nach der Ausfertigung in der Grossherzogl. Hofbibliothek zu Darmstadt. Der Zusatz eigenhändig.
11078. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON MANTEUFFEL.
Reich-Hennersdorf, 11. Juni 1759.
Euer Bericht vom 9. dieses ist Mir richtig zugekommen, und bin Ich bei denen Umständen, worinnen Ihr Euch gegenwärtig befindet, gar nicht um Euch besorget. Der Euch destinirte Succurs wird ohngefähr den 18. dieses bei Frankfurt a. O. sein, wo er, nachdem es die Umstände erfordern, annoch wird stehen bleiben oder gleich zur Dohna'- schen Armee gezogen werden können.1
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Manteuffel'schen Familienarchiv zu Collatz in Pommern.
1 In der gleichen Weise schreibt der König am 11. an Dohna. Den Abschied des Obersten von Hindenburg vom Regiment Kleist bewilligt der König; „die Bataille bei Zorndorf lasset aber keine sonderliche Hoffnung zur anderweiten Versorgung übrig“ . Vergl. S. 174. Anm. 1. Auf einem Berichte von Puttkammer, d. d. Sagan 9. Juni, finden sich die eigenhändigen Weisungen des Königs: „...Er soll nur Dohna avertiren, wor er ist, damit er ihn im Fall der Noth an sich ziehen kann.“