<66> nun ohngefähr eine Idee von der Disposition zu geben, welche Ich solchenfalls treffen werde, so ist Euch zur Nachricht, dass solchenfalls Ihr den Generallieutenant von Manteuffel mit ohngefähr 6 Bataillons und ohngefähr 4 Escadrons Husaren, nachdem nämlich es die Umstände dorten erfordern werden, gegen die Schweden zurücklassen müsset. Dann werdet Ihr mit den andern Corps über die Oder bis Stettin marschiren, um denen Russen über den Gollenberg1 entgegenzugehen. Ich werde, wenn der Cas geschehen und die ganze Force der Russen dahin fallen sollte, von hier 16 oder 18 Bataillons und die à proportion erforderliche Kavallerie dahin schicken, auf dass Ihr dorten im Stande seid, denen Russen gerade entgegen zu marschiren und sie noch jenseits Colberg zu attaquiren und zu schlagen, ehe Ihr sie noch dorthin kommen lasset.
Indessen müsset Ihr nur gleich und ohne Zeit zu verlieren darauf bedacht sein, dass die Stadt Colberg mit allem benöthigten fourniret werde.
Sollte es aber geschehen, dass die Russen sich nach Schlesien wendeten, so lasset Ihr, wie vorgedacht, den Generallieutenant von Manteuffel mit seinem Corps da, Ihr aber marschiret mit Eurem ganzen Corps nach Sachsen, um daselbst zu Meinem Bruder, des Prinz Heinrich Liebden, zu stossen.
Ich schreibe Euch dieses nur vorläufig, auf dass Ihr Euch mit Euren Magazins, Vivres und Subsistance einigermaassen darnach richten und in Zeiten arrangiren könnet, und recommandire Ich Euch zum höchsten, die mecklenburgischen Lieferungen und was daher einkommen muss, sehr zu pressiren, auch dem Obristen von Stutterheim2 die Commission dazu zu geben, wozu er recht gut ist, dass er alle die mecklenburgischen Sachen sehr pressiren und fordersamst zu Stande und zur Endschaft bringen müsse.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
10716. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.
Breslau, 11. Februar 1759.
Der König erklärt sich zufrieden, dass mit allem Fleiss an der Füllung der Magazine gearbeitet werde. Er theilt dem General eingehend mit, in welcher Weise die verbrauchte Ammunition für die Artillerie ersetzt werden solle. Die fehlenden Pferde sollen von den mecklenburgischen Ständen beschafft werden, entweder aus Mecklenburg selbst oder durch Ankäufe im Holsteinschen.
Die noch übrige Anzahl der schwedischen Truppen in Pommern angehend, da glaube Ich, dass solche in Stralsund und auf Rügen kaum 13000 Mann ausmachen, wovon diesen Winter hindurch noch wohl 1000 Mann abgehen werden.
1 Bei Cöslin.
2 Vergl. Bd. XVI, 282. 309.