11651. AN DEN MAJOR VON KLEIST.1
Freiberg, 7. December 1759.
Ich will, dass Ihr, im Fall sich von dem Pandurenzeuge was übers Wasser setzen und diesseit kommen und ravagiren sollte, Ihr etwa mit einem Bataillon längst der Elbe dieses [zu] verhindern suchen sollet, und wann ja was übergekommen wäre, solchem auf dem Hals gehn und sie zurück ins Wasser schmeissen müsst. Es müssen keine Kähne von Torgau mehr abgehn, und alle, so die Panduren jenseit drüben haben, muss man suchen unter der Protection von denen Patrollen von Dingelstedt2 herüber zu kriegen.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kleist'schen Familienarchiv zu Kiekow im Regierungsbezirk Cöslin.
11652. AN DEN MAJOR VON KLEIST.
Freiberg, 7. December 1759.
Ich habe Euren Rapport erhalten, und bin Ich mit Euren gemachten Anstalten3 vollkommen zufrieden. Ihr müsst unterdessen auf Eurer Hut sein und alles mögliche vorkehren. Ich habe dem Obrist von Dingelstedt befohlen, dass, wann der Feind sich Torgau nähern sollte, er das Schmettau'sche Regiment mit zu sich herüber nehmen solle, und im Fall der Feind zu stark kommt, so soll er sich gegen Wittenberg zurücke ziehn, um dadurch unser Land zu decken.
Es kommt der General von Schmettau mit einem Corps aus Schlesien4 und wird gegen Lauban marschiren; dieses wird uns sehr Luft machen, allein es wird sich noch etwas trainiren: man muss dahero sehr allert [sein] und alles anwenden, dem Feind sein Dessein zu zernichten.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kleist'schen Familienarchiv zu Kiekow im Regierungsbezirk Cöslin.
11653. AU PRINCE HENRI DE PRUSSE.5
[Freiberg,] 8 [décembre6 1759].
Mon cher Frère. Vous pouvez détacher hardiment un régiment d'infanterie pour Meissen et envoyer ces deux bataillons qui y sont, à
1 Die Berichte Kleist's im Monat December sind datirt am 4. aus Riesa, am 5. „auf dem Marsch in Belgern“ , vom 6. bis zum 26. aus Torgau, am 28. aus Wilsdruff, am 29. aus Sotisdorff (d. i. Satisdorf, südsüdwestl. von Dippoldiswalde).
2 Dingelstedt stand auf dem rechten Ufer der Elbe, östl. von Torgau.
3 Ebenso äussert der König schon in einem Schreiben vom 6. December seine Zufriedenheit mit den von Kleist getroffenen Anstalten. Er fügt hinzu: „Es ist nicht genung, dass [der] Feind bei Grossenhain stehe, man muss wissen, was und wie viel es ist.“
4 Vergl. Nr. 11650.
5 Die Berichte des Prinzen im Monat December sind aus Unkersdorf datirt. Vergl. S. 615. Anm. 6.
6 An General Manteuffel ergeht am 8. December der Befehl, mehrere Feldregimenter durch Rekruten aus dem Mecklenburgischen zu completiren.