11669. AN DEN MAJOR VON KLEIST.
Freiberg, 12. December 1759.
Ihr werdet Eure vornehmste Sorge wegen der Elbe und deren Deckung sein lassen, und ist deshalb nöthig, dass das Regiment von Schmettau und etwas Dragoner und Husaren diesseit herübergezogen werden, so die Elbe patrolliren und Euch von allem in Zeiten avertiren. Es kann der General von Czettritz nun auch wieder vorrücken an Torgau, und kann er dann im nöthigen Fall sich zu Euch herüberziehn, oder Ihr auf der andern Seite vorgehn und dem, was Euch zu nahe kommt, nach vorhero Zusammenziehung aller derer detachirter Posten, auf den Hals fallen, weil Ihr Euch nicht von allen Seiten müsst einschliessen lassen.
Friderich.693-5
Nach der Ausfertigung im Kleist'schen Famiii enarchiv zu Kiekow im Regierungsbezirk Cöslin.
<694>693-5 In einer zweiten Ordre vom 12. December wird dem Major geschrieben: „Es hat der Feind zwar keinen rechten Ernst gebraucht, Euch zu attaquiren, so machet Euch doch Eure Fermeté und gute Anstalten viel Ehre.“ Der König hofft, dass Kleist an den Prinzen Heinrich und nach Berlin Mittheilung gemacht hat, „dass der Feind zurücke ist“ . Am 13. wird an Kleist geschrieben, dass nach den „heutigen Nachrichten“ Beck mit seinem ganzen Corps bei Grossenhain stehe; es habe „nicht das Ansehen, als ob Ihr viel zu besorgen in Torgau hättet“ . „Schmettau muss den 17. gewiss zuverlässig bei Görlitz sein; alsdann es sich bald geben wird, und Beck wenigstens gegen ihm detachiren wird.“ [Ausfertigungen im Besitz des Herrn von Kleist-Retzow zu Kiekow.]