10742. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.

Breslau, 26. Februar 1759.

Der König befiehlt, dass der Major von Troschke die Escadron des Majors von Brösicke vom Schwarzen Husarenregiment erhalten87-1 und letzterer dimittirt werden solle, da der König keine Officiere haben wolle, „die sich durch den Branntweinsoff zum Dienste untüchtig machen“ , ebenso solle der Rittmeister Felix von dem Regiment „weggeschaffet und dimittiret werden, weil derselbe so schlecht wie möglich und nichts nutze ist“ .

Anlangend demnächst dasjenige, so Ihr wegen der jetzigen schwedischen Garnison zu Peenemünde anführet, da will Ich Euren Vorschlag genehm halten und zufrieden sein, dass nämlich, wenn solche sich ohne weitere Bedingung und sonder einen Schuss abzuwarten, zum Abzuge ohne weitere Conditiones bequemen, auch versprechen wird, nicht binnen Jahr und Tag wider Mich und Meine Alliirte zu dienen, solche alsdann zu Wasser abgehen könne.87-2 Es ist an dem, wie Ihr deshalb anführet, dass wir doch dergleichen Volk bis dato zur Gnüge als Kriegesgefangene haben und ihre Verpflegung, wo nicht ganz vergeblich, doch beschwerlich und unnütze ist, es wäre dann, dass das Kartell ihrentwegen so gerichtet würde, dass schwedischerseits die Leute, so nach der Auswechselung übrig bleiben, alle mit Gelde bezahlet würden.

Von dem übrigen Einhalt Eures Schreibens bin Ich zufrieden gewesen und recommandire Euch nur nochmals auf das höchste, dass die<88> mecklenburgsche Lieferungssachen sowohl an Rekruten, zum Magazin und an Contribution als sonsten auf das fordersamste, und ohne weiter die Zeit zu verlieren, zum Stande und Endschaft gebracht werden müssen.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



87-1 Vergl. S. 68.

87-2 Vergl. auch S. 48. Anm. 5. Peenemünde capitulirte erst am 10. April. Vergl. Danziger „Beyträge“ Bd. VII, S. 602—608.