10800. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.
Rohnstock, 24, März 1759.
Ihr werdet aus dem abschriftlichen Extract ersehen, was Mir der Obrister Hacke zu Glogau von einem Schwarm Russen und Kosacken, so Schlesien zu infestiren drohen wollen, gemeldet hat,131-2 und ist Meine Intention, dass Ihr also davon die von Adel avertiren sollet, damit insonderheit diejenigen, denen es am meisten schaden könnte, wenn dergleichen geschähe, als der Fürst Schönaich, Herzog von Württemberg-Oels,131-3 Graf von Maitzahn und dergleichen mehr, in Zeiten ihre Mesures darnach nehmen und sich inzwischen mit ihren Effecten, auch was sonsten mit ihren Unterthanen zu retiriren möglich, sich auf eine Zeit von ohngefähr 14 Tagen nach Breslau retiriren können ; denn länger Ich hoffe, dass es nicht dauren werde, dass Ich alsdann etwas von Truppen hin schicken kann, das sich dergleichen schwärmendem Gesindel opponire um solches zu verjagen.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
131-2 Bericht, d. d. Glogau 22. März. Der König antwortet am 24. an Hacke entsprechend dem obigen Erlass an Schlabrendorff.
131-3 Dem Herzog von Württemberg-Oels hatte der König schon in einem Schreiben vom 18. März gerathen, nach Breslau sich zu begeben, damit er nicht als preussischer Generallieutenant von herumschwärmenden feindlichen Partien aufgehoben werde.