10809. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TRESKOW, COMMANDANTEN VON NEISSE.
Rohnstock, 28. März 1759.
Ich danke Euch vor die in Eurem Schreiben vom 27. dieses Mir communicirte Nachrichten. Hiesiger Orten hat sich der Feind in denen Gegenden von Greifenberg und da herum mit einem Corps von ohngefähr 4 à 5000 Mann Infanterie und Kavallerie hingezogen, bei welcher Gelegenheit auch das Diringshofen'sche135-1 Grenadierbataillon das Désastre gehabt, weil es überall vom; Feinde entouriret worden, ohne dass es zeitig genung secondiret werden können, nach gehörig gethaner Gegenwehr gefangen zu werden;135-2 da es dann auch geschienen, als ob der Feind sich der Orten festsetzen wollen, welcher aber nunmehro schon wieder zurückgejaget worden ist.
Friderich.
Nach dem Concept.
135-1 Ein vorangehender Cabinetsbefehl an Diringshofen, Breslau 21. März, handelte über einen sächsischen Obersten und eine Gräfin, die mit dem Feinde Verbindungen unterhalten hatten; die Briefschaften sollten ihnen abgenommen werden. Diringshofen erhielt zugleich die Weisung, dem Könige „von allem dort vorfallenden das weitere Detail zu schreiben, da Ich denn sehen werde, dass, im Fall es nöthig ist, Euer Posten verstärket werde.“
135-2 Am 26. März durch den österreichischen General Beck.