10903. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.
Landshut, 26. April 1759.
Es liegen hier längs denen Grenzen gegen Böhmen verschiedene Dörfer, in welchen die Oestreicher zum Theil Fourageausschreibungen machen, zum Theil auch die Fourage wegnehmen. Um nun solches zu verhindern und die armen Unterthanen so viel möglich ohne Schaden zu halten, habe Ich befohlen, dass diese Dörfer alles ihr vorräthiges Getreide und Fourage an unsere Magazins hieselbst völlig abliefern sollen, dagegen der Generallieutenant von Wedell ihnen Quittungen oder Scheine über das abgelieferte geben soll. Mein Wille ist demnach, dass Ihr denen Unterthanen dasjenige insgesammt, was sie nach des Generallieutenant Wedell Quittungen oder Scheine abgeliefert haben, richtig in Gelde vergüten sollet. Wornach Ihr Euch also zu achten habet. Hierdurch wird erhalten, dass der Feind nicht die Fourage von denen Unterthanen bekommen, noch solche denenselben wegnehmen kann, dass aber auch zugleich die armen Unterthanen nicht das ihrige gänzlich verlieren, sondern die Bezahlung in Gelde davor bekommen und sich also dadurch wiederum mit helfen können.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.