10931. AN DEN OBERST VON HACKE, COMMANDANTEN VON GLOGAU.
Landshut, 10. Mai 1739.
Ich danke Euch sehr vor die in Eurem Schreiben vom 7. dieses Mir communicirte Nachrichten. Wenn die Russen auf Posen rücken, so können sie von dar aus mehr Märsche als nach Glogau zu nehmen, und werdet Ihr dorten hoffentlich deshalb nicht viel zu hasardiren haben. Indess avertire Euch, obschon nur zu Eurer alleinigen Direction, dass Ihr bald ein Corps Meiner Truppen der Gegend haben werdet, und sollet Ihr also nur Geduld haben, da Ihr gewiss nicht werdet belagert werden214-1 und es auch nicht auf Euch gemünzet ist.214-2
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
214-1 Aehnlich lässt der König auf einen Bericht Hacke's vom 9. Mai antworten, wie die Weisungen [Bleinotizen ] am Rande des Berichts ergeben.
214-2 In einem Cabinetsbefehl vom 9. Mai an den Minister von Schlabrendorff billigt der König die in Schlesien für den Fall einer russischen Invasion getroffenen Vorsichtsmaassregeln; er zweifele jedoch noch, „dass die Russen was auf Schlesien tentiren werden“ , und glaube eher, „dass es auf die Neumark und der Orten dahin geschehen wird“ .