11221. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FRIEDRICH EUGEN VON WÜRTTEMBERG.
Im Lager bei Schmottseifen, 17. Juli 1759.
Heute Abend um 8 Uhr ist Laudon aufgebrochen und ist auf jenseit der Queiss marschiret, den Weg nach Naumburg zu. Ich habe eine starke Patrouille ausgeschicket zwischen Ottendorf414-3 und dem Thiergarten414-4 in den Wald, um zu observiren, ob Laudon bei Naumburg bleibet oder wo er hin will. Sollte er geradezu nach Bunzlau wollen, so werde Ich, wie Ich Nachricht von Meine Patrouilles habe, von hier gleich ausschicken ein starkes Corps, das ihn auf diesseits attaquiren soll, da dann Ew. Liebden über die Bober werden gehen können, um ihn von hinten oder in der Flanque anzugreifen. Sollte er aber weiter wie Naumburg marschiren, so werden Ew. Liebden auf den Fall morgen früh aufbrechen können und nach Sprottau marschiren, da Sie noch immer einen Marsch vor den Feind haben.
Laudon hat bis dato nichts bei sich als ungefähr 4000 Panduren, das Regiment von Löwenstein, Nadasdy und 400 Pferde von Kalnoky.
Je vous écrirai, mon cher, dès que je saurai quelque détail, et je vous manderai votre marche. Vous ne pourrez point gagner Sprottau, mais toujours Nieder-Leschen414-5; sachons, avant de remuer, si Laudon veut passer la Queiss à Naumburg ou à Siegersdorf,414-6 cela est important. Vous pourrez toujours, s'il va à Sagan, marcher vers Leschen et après-demain vous poster auprès de Sagan dans le lieu le plus avantageux. J'ai écrit pour presser la marche de Finck. Bon soir!
Federic.
Nach der Ausfertigung im Königl. Staatsarchiv zu Stuttgart. Der Zusatz eigenhändig.
<415>414-3 Oestl. von Naumburg am Queiss.
414-4 Dorf, nordösü. von Naumburg.
414-5 Vergl. S. 396. Anm. 2.
414-6 Nördl. von Naumburg.