11292. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WEDELL.

Im Lager bei Schmottseifen, 28. Juli 1759.

Ich habe den Einhalt Eures Berichtes vom 26. dieses ersehen. Die Stadt Frankfurt454-4 ist uns sehr important, also wann Ihr nicht anders könnet, so müsset Ihr doch allemal Nachrichten daher einziehen, und zwar allenfalls auch über Guben, über den Bober auch Husarenpatrouillen schicken, damit wir wissen, dass sie noch in dem Loch sitzen. Ich denke vielleicht eher da zu sein, als Ich versprochen habe. Ihr sollet nur die Pontons und alles parat halten, um, wenn es nöthig, die454-5 Bober zu passiren. Gehen die Russen auf Guben, so gehe Ich über Christianstadt, so weit Ihr dann noch nicht herankommen dörfet, und conjun<455>giren uns dann auf der anderen Seite. Nur sollet Ihr Euch mit so viel Brod versorgen, wie auf der Welt möglich ist.

Friderich.455-1

Wie stark rechnet man den Feind? NB. Ist noch Munition genung dar?

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Wedell'schen Familienarchiv zu Ludwigsdorf in Schlesien. Der Zusatz eigenhändig.



454-4 Wedell halte gemeldet, dass er befohlen habe, die Oderbrücke zu Frankfurt abzubrechen.

454-5 So.

455-1 Auf einem Berichte Wedell's, Lager bei Plau 27. Juli, finden sich u. a. die Weisungen zur Antwort: „Treskow'sche Regiment abscheulich und abominabel.“ Vergl. S. 447. Die Ausfertigung des wahrscheinlich vom 28. datirten Cabinetsbefehls îst nicht mehr vorhanden.