11521. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.
Koben, 8. October 1759.583-6
Ich habe Euern Bericht vom 7. erhalten, und müsset Ihr nur bei gegenwärtigen Umständen, da die Oesterreicher und Russen den Hunds<584>pass pässiret, und Ich heute über die Oder gegangen, nicht so gar viel Einwendens machen, indem Ihr bei Euch sobald noch nichts zu besorgen haben werdet, und auf den Fall es dazu käme, und der Harsch von da wegmarschirte, so würden 5 Bataillons bei Hirschberg, um solche da stehen zu lassen, hinreichend sein.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kaiserl. Königl. Kriegsarchiv zu Wien.
583-6 In einem vorangehenden Schreiben vom 8. October aus Gross-Gaffron (auf dem Wege von Glogau nach Koben) hatte der König dem General mitgetheilt, „dass die Russen den Hundspass zugleich mit passiret seind“ (d, h. mit den Oesterreichem). Falls „das Mangel der Fahrzeuge“ der Brückenbau bei Koben nicht fertig werden könnte, so werde der König „solchen Uebergang bei Leubus bewerkstellen und danach auf Wohlau marschiren“ . „Dieses alles suspendiret Meinen Plan (vergl. Nr. 11517. 11518.) und machet, dass Ich solchen ändern muss.“ [Wien. Kriegsarchiv.] An Schlabrendorff schreibt der König, Koben 8. October: „Ich bin hieselbst bei Koben, ohngeachtet es an allem gefehlet hat, mit der Armee übergegangen, und hoffe Ich die feindliche Parteien von Wohlau und der Orten bald zu vertreiben. Ich werde aber hieselbst noch eine Brücke über die Oder schlagen lassen müssen.“ Schlabrendorff soll zu dem Zweck „mit dem fordersamsten“ 20 Schiffe, sowie Baumaterial zum Heere schaffen lassen, auch auf 6 Tage Brod für die Armee parat halten. [Berlin. Generalstabsarchiv.]