11564. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.618-3

Glogau, 3. November618-4 1759.

Euer Bericht vom 1. dieses ist Mir wohl behändigt worden. Wenn Ihr durch Breslau marschiret sein werdet, so müsset Ihr Euren<619> Weg auf Militsch nehmen und die kürzeste Route halten. Laudon treibet sich längs der Grenzen noch immer herum, und saget man nunmehr, dass die Russen nach Thorn marschiren. Übrigens wann Ihr mit der Infanterie nicht allerdings und in der Maassen es nöthig, Eueren Marsch beschleunigen könnet, so könntet Ihr die Kavallerie vorweg schicken, dass solche um so eher nach der bestimmten Gegend hinkäme.

So viel als Ich judiciren kann, so wird der General Laudon seinen Marsch über Creutzburg nehmen, und glaube Ich doch, dass es ihm einige schwere Canons, welche er wird müssen stehen lassen, und etwa eine affaire d'arrière-garde, wobei er verlieren wird, kosten wird.

Vous saurez sans doute, mon cher, l'avantage que mon frère a remporté sur le duc d'Arenberg;619-1 il a fait prisonniers 1500 hommes, le général Gemmingen et canon, et l'on a pris beaucoup de bagage. On les poursuit encore. Ceci pourra contribuer à remettre nos affaires de Saxe.

Adieu, mon cher ami, un pauvre goutteux vous embrasse.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Kaiserl. Königl. Kriegsarchiv zu Wien. Der Zusatz eigenhändig.



618-3 Fouques Berichte im Monat November sind datirt am 1. aus Neisse, am 5. aus Hundsfeld (ostnordöstl. von Breslau), am 9. aus Oels, am 20. aus Cosel.

618-4 Ein Schreiben vom 3. November an die Prinzessin Amalie vergl. in den Œuvres Bd. 27, Theil 1, S. 407. Der König schreibt u. A. : „Je crois que la paix se fera cet hiver; il y a toute apparence, et ce sera un grand bien. J'espère, après tout ce que mon frère a fait, que la paix sera bonne, et je tâcherai d'y contribuer de mon mieux.“

619-1 Vergl. S. 615. 616.