<215> brouilliren, sonsten aber Euch gegen ihn geschlossen halten und übrigens def Direction des Grossveziers seinetwegen folgen sollet.1
Ihr erwähnet des sechsten und des siebenten Articuls2 des Projet zum Alliancetractat mit der Pforte; Ich wünschete, dass Ihr nur kurz mit beigefüget hättet, worin jeder Articul bestände, denn Ihr leicht erachten werdet, dass Ich dergleichen wichtige Papiere, wenn es auch nur der Sicherheit halber wäre, nicht überall im Felde und gegen den Feind mit herumführen kann, ohne solche zu exponiren. Und da also das Projet des Tractats in den Händen Meiner Minister ist, Ich aber den von Euch so sehr pressirten Courier nicht aufhalten will, so kann Ich Euch auch jetzo deshalb nicht anders bescheiden, als dass Ihr darunter so handeln müsset, wie es die jetzigen Umstände dorten erfordern, Ihr es vor Mein Interesse convenable erachtet und es Euren vorigen generalen Instructionen gemäss ist.
Der Pforte könnet Ihr sonst allemal die bündigste Versicherungen geben, dass Ich wegen unseres Tractats mit solcher de bonne foi gehen, Mich, wenn es zum wirklichen Bruch gegen einen oder beide der kaiserlichen Höfe gekommen sein wird, wegen unserer Operationes mit ihr concertiren, sie nie abandonniren und keinen Frieden mit gedachten beiden kaiserlichen Höfen machen werde, ohne die Pforte mit einzuschliessen, und dass, wenn sie Conquêten in dem Banat machen wird, ihr solche garantiren und übrigens Mich allemal als ein treuer und rechtschaffener Bundsgenosse gegen ihr betragen werde, wie Ich es wieder von ihr hoffe, und dass sie Mir wiederum alle Meine Provinzen gegen unsere gemeinschaftliche Feinde, die Oesterreicher und die Russen, garantiret. Nur muss der Bruch ihrerseits gegen unsere Feinde bald und im kommenden Monate Mai oder allerhöchstens Juni geschehen, alsdenn die Pforte leichtes Spiel haben wird, da die Oesterreicher jetzo Hungern und die Russen ihr Nova Servia und die Ukraine fast gänzlich von allen regulären Truppen gegen Mich entblösset haben und, wenn sie wieder dahin detachiren wollen, dazu Zeit haben müssen, und Ich sie gewiss in Échec halten werde; zu geschweigen, dass Oesterreich und Russland sich an den zum Kriege höchst nöthig habenden
1 Mitchell berichtet, Freiberg 29. März, (separate and secret) an Holdernesse, der König habe ihm von den Klagen Rexins und des Grossveziers über Porter gesprochen und bei der Gelegenheit bemerkt, „that he saw, the intention of England was to keep certain measures with Russia notwithstanding the present conjuncture of affairs, that to this he ascribed Mr. Porter's behaviour and his living so intimately with the Russian Minister at Constantinople; he added that upon the same principle he accounted for the late refusai that had been made of sending an English fleet into the Baltic.“ Mitchell hat entgegnet „. . . If he would be pleased to consider the various necessary and indispensable services to which His Majesty's fleets were destined in Europe, Asia and America, he could not but see the impracticability of sending any respectable squadron into the Baltic. The King of Prussia did not seem to be convinced.“ [Ausfertigung im Public Record Office zu London.]
2 Vergl. Bd. XVIII, Nr. 11114.