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12081. AN DEN GENERALMAJOR VON TAUENTZIEN, COMMANDANTEN VON BRESLAU.

Lager bei Meissen, 13. Mai 1760.

Sobald Ihr dieses erhaltet, so sprechet gleich mit dem Etatsminister von Schlabrendorff, damit er selbst des mehreren Secrets wegen das nachstehende mit dem schon habenden Chiffre dechiffrire und Ihr alsdenn mit ihm darüber weiter sprechen könnet.

Es ahndet Mir fast, wiewohl Ich es noch nicht ganz positiv sagen kann, als ob Laudon mit dem Corps, womit er aus Mähren nach Böhmen zurückgekommen, von den Oesterreichern destiniret sei, um in Schlesien gerade auf Breslau zu marschiren1 . . .

Was vor Mittel sodann seind, um Breslau zu retten, darüber habe Ich Mich schon mit Meinem Bruder dem Prinz Heinrich expliciret.

Ihr aber sollet inzwischen Euch nur sogleich in Breslau auf alles, so zu einer guten Defension der Stadt dies- und jenseits der Oder gehöret, anschicken und Eure Mesures dazu auf das beste nehmen, auch Euch in allen Stücken zu einer recht sehr guten Defension wohl parat halten; wie Ihr denn auch dem Minister von Schlabrendorff davon von Meinetwegen sagen sollet.

Friderich.

Nach dem Concept.


12082. AU PRINCE HENRI DE PRUSSE.

Au camp de Meissen, 14 mai2 1760.

Vous avez grande raison de dire dans votre lettre du 11 de ce mois qu'il paraît bien difficile3 que nous pourrons résister à ce nombre d'ennemis : le corps de Laudon, d'un côté, et les troupes des Cercles, de l'autre, s'ils marchent, ne trouveront personne vis-à-vis d'elles, et, en ce cas, nous nous trouverons obligés de nous battre avec les uns pour accourir à d'autres. Mais j'espère encore une diversion, soit des Turcs et des Danois, soit de l'un de deux.



1 Es folgen die dem Prinzen Heinrich und Fouqué (vergl. Nr. 12080) gemachten Mittheilungen über das oberschlesische Corps.

2 Vom 14. Mai ein Schreiben an d'Argens in den Œuvres, Bd. 19, S. 165; an denselben ein Schreiben aus dem Mai ohne Tagesdatum das. S. 169. — Am 14. Mai spricht der König dem Prinzen Ferdinand von Preussen seine Freude über dessen glücklich erfolgte Ankunft in Stettin aus und hofft, ihn und den verwundeten Prinzen von Württemberg (vergl. S. 329) bald gänzlich hergestellt zu sehen. — Ueber den Gesundheitszustand des Prinzen Ferdinand handelt auch ein weiteres Schreiben vom 28. Mai. [Ausfertigungen im Hausarchiv zu Berlin.]

3 An Finckenstein schreibt der König am 14. : „Je crois bon et nécessaire de vous informer de la situation présente des affaires ici et ce que l'on en doit présumer de ce qui en pourra probablement arriver dans la campagne qui vient, à moins du chapitre d'incidents et des secours qui nous arriveront heureusement, et dont je ne saurais rien espérer encore dans le moment présent.“ Es folgt alsdann, fast gleichlautend, das im obigen an Prinz Heinrich mitgetheilte.