<351> den Porter, als den Ihr am besten kennen müsset, Euch in Eurer Affaire, so viel möglich, favorabeler machen könnet, damit er Euch mehr secondire, welches Ihr beurtheilen, aber auch sehr vernünftig und behutsam angreifen müsset.

Was die von Euch berührte Articuls des Tractats anlanget,1 da habe Ich Euch in allen Meinen letzteren Schreiben schon völlig autorisiret, dass Ihr es darunter so halten und es so fassen sollet, wie Ihr es vor Meinen Dienst und zu Erreichung Meines Hauptzweckes in denen jetzigen Umständen vor convenable finden werdet, so dass Ich Euch darunter ganz freie Hände gelassen. Ihr könnet also dem Tractat, was nöthig ist, noch beifügen; und da die Hilfe, so Mir von der Pforte geschehen soll, gar sehr pressiret, sonsten solche absolut wegen der grossen Uebermacht Meiner Feinde zu späte kommet, so müsset Ihr alle Conditiones, so die Pforte haben will, ohne einige Difficultäten dagegen zu machen, passiren, und wenn Ihr sehet, dass es nicht zu ändern ist, den Schluss des Tractats darum nicht arretiren.

Wegen des Geldes wisset Ihr schon vorhin aus Meinem Schreiben, dass Ich Euch völlig autorisiret habe, bis zu einer Million Reichsthaler an Corruptionen anzuwenden, um es dahin zu bringen, dass nicht nur der Tractat wirklich gezeichnet werde, sondern dass es auch gleich darauf und jetzo sonder Trainiren zum wirklichen Bruch und zur effectiven und vigoureusen Operation komme. Es stehen bereits 500000 Reichsthaler in allem baar auf denen Euch bekannten Wechselplätzen zu Eurer Disposition, und auf die erste Nachricht, so Ich von Euch erhalten werde, soll das übrige, so Ihr gebrauchet, auch sogleich von Mir dahin disponiret werden. Und weil Ihr selbst schreibet, dass alles dorten durch Corruptions auszurichten, so sollet Ihr nichts sparen, wenn Ihr es dahin bringen könnet, um die Pforte sogleich jetzt in Bewegung und zur wirklichen Eröffnung der Campagne zu bringen. Ich wiederhole es Euch nochmals, dass, wenn die Pforte sich Avantage verschaffen und Mich secundiren will, solches zum allerhöchsten pressiret und gleich auch noch im Monate Juni dieses Jahres geschehen muss, sonsten, wenn die Pforte länger wartet, sie ihr bestes Spiel verlieret, Mir aber alsdenn die Hilfe zu spät kommet, mithin, wenn sie was thun will, sie solches thun muss, weil Ich noch da bin und sie mit Nachdruck in ihrer Operation secondiren kann. Der Schritt, den sie schon gethan hat, ist zu weit, als nunmehro länger zu warten und den Moment zu versäumen, da es gewiss ist, dass, wenn Ich erst unterdrücket



1 Rexin hatte geschrieben, es „wäre noch sehr nötbig gewesen mir anzuzeigen, ob den England zu Liebe ausgelassenen relevanten Articul (vergl. Ed. XVIII, 343. 344), wie auch, was mir Ew. Königl. Majestät im letzten Schreiben berichtet, und ich die Pforte bereits wissen lassen, nämlich, dass Ew. Königl. Majestät niemals einen Frieden machen würden, ohne die Pforte mit einzuschliessen, ingleichen die Garantie dessen betreffende, was die Pforte etwan occupiren möchte — falls dieses alles die Pforte verlangte —, es dem Tractat noch beifugen könnte.“