<607> Eure fernere fleissige Berichte müssen Mich instruiren, ob Ich Mich in Meiner bisherigen Meinung betrüge oder nicht.

Ich kann Euch inzwischen von hier aus nichts vorschreiben, Ihr wisset Meine Intentions auf alle Fälle, und also muss Ich Euch überlassen, so zu agiren, wie es die dortige Umstände erfordern und Ihr als ein rechtschaffener Mann es nach solchen vor Meinen Dienst gut und nöthig erachtet.

Es wird indess gut sein, wenn Ihr Euch immer so arrangiret und präpariret, dass, wenn es unumgänglich nöthig ist oder die russische Armee nach Polen zurückginge, Euch nichts aufhalte, sogleich alsdenn, wohin Ihr es am nothwendigsten findet, abzugehen. Ist es Euch menschmöglich, so sehet zu, ob Ihr nicht dortiger Orten einen treuen und adroiten Boten mit anliegendem Duplicat an den Generalmajor von Jung-Stutterheim1 in der Mark durchbringen könnet, der, weil die Russen jetzt in der Lausnitz mit sein, [seinen Weg] über Krossen oder durch die Neumark über Frankfurt oder Küstrin oder auch über Schwedt nehme und dieses Schreiben alsdenn schleunig und so geschwinde wie möglich an gedachten General bestelle. Bringt er Antwort oder auch nur ein kleines Recepisse von ihm zurück, so lasset ihm zum Gratial 100 Thaler bezahlen. Gehet es auch auf solche Art und mit Durchschleichen an, so avertiret den General Stutterheim oder den Prinz Eugen von Württemberg zu Zeiten ferner von dem, was bei Euch passiret.

Friderich.

Nach dem Concept.



1 Nr. 12395.