11791. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.51-4
Freiberg, 1. Februar 1760.
Ich habe Eure beide Schreibens vom 28. voriges erhalten und approbire hiermit, dass, weilen Euch der Generalmajor von Schmettau gemeldet, wie er aus der Lausnitz seiner Orten nicht genungsame Fourage für Euer Corps aufbringen könne, Ihr also solche aus Schlesien Eurer<52> Orten anfahren lassen, welches nicht anders sein kann, da der dortige Posten importanter ist, als die nöthige Fourage betragen kann52-1 ....
Weilen auch zu Meiner Nachricht Mir ganz ohnumgänglich nöthig ist, exact zu wissen, was annoch vom Feinde an Truppen von allerhand Art sowohl gegen Oberschlesien, als desgleichen auch gegen Landeshut wirklich stehet, so sollet Ihr Mir solches mit nächstem, jedoch sehr accurat und vollenkommen zuverlässig, melden.
Federic.52-2
Nach der Ausfertigung im Kaiserl. und Königl. Kriegsarchiv zu Wien.
51-4 Fouqué befand sich nach seinen Berichten im Monat Februar in Löwenberg.
52-1 Es folgt eine Weisung über Besetzung der Commandeurstelle beim Grenadierbataillon von Rath.
52-2 So. — An den Minister Schlabrendorff wird, Freiberg 1. Februar, geschrieben, es scheine, „als ob Ihr auch zu Landeshut ein beträchtliches Magazin zu etabliren incliniret“ ; dies ginge nicht an; „jedennoch Ich Euch freilassen will, dass, wenn Ihr in Landeshut ein kleines Magazin . . . vor jetzt zusammenbringen wollet, Ihr solches thun könnet; das übrige aber muss in Schweidnitz bleiben.“ [Berlin. Generalstabsarchiv.] — Mit einem Cabinetsbefehl, Freiberg 2. Februar, wird Fouqué der Auszug eines Berichts des Residenten Reimer, d. d. Danzig 26. Januar, überschickt, in welchem dieser meldete, es sei ihm die Nachricht zugekommen, dass sich ein russisches Corps in Marsch setzen werde, „und heisset es dabei, dass solches die Absicht haben würde, gegen Frankfurt zu marschiren, um Ew. Königl. Majestät jetzige Positiones dadurch zu ändern“ ; nach Reimers Ermessen sei jedoch „solches Vorhaben der Russen, wenn es ja wirklich von ihnen im Schilde geführet wird, noch nicht so nahe vorstehend“ . [Wien. Kriegsarchiv.]