11825. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.
Freiberg, 11. Februar 1760.
Ihr werdet aus anliegenden Schreiben des Obristen von Hacke aus Glogau ersehen, was derselbe von seinen aus Polen erhaltenen Nachrichten an Mich gemeldet hat.84-1 Da nun die Sache aller Attention werth ist, so müsset Ihr nicht im geringsten versäumen und ganz nothwendig wenigstens 600 Husaren nebst etwa dem Schmettauschen Dragonerregiment, auch einige Bataillons ohnverzüglich nach Glogau über die Oder schicken, die, wenn was vom Feinde der Orten und auf den Grenzen sein sollte, solche wenigstens vorerst aufhalten; dabei Ihr mit gedachtem Obrist von Hacke tagtäglich correspondiren und, wenn es nöthig ist, noch mehr von Truppen fördersamst dahin schicken müsset.84-2
Si votre présence est nécessaire à Glogau, il faudra vous y rendre, mon cher; à la fin [de] mars tous les régiments destinés pour cette armée pourront s'y rendre. Instruisez-moi de ce qui se passera là-bas. Quelle terrible époque!
Federic.
Nach der Ausfertigung im Kaiserl. und Königl. Kriegsarchiv zu Wien. Der Zusatz eigenhändig.
84-1 Hacke berichtete, Glogau 8. Februar, „dass ein starkes Corps russischer Husaren und Kosacken zu Fraustadt, Lissa, Reisen, Schmiegel und der Orten angelanget, welche von der Weichsel kommen und in 4 Tage 40 Meilen marschiret sein; .... sie treiben alle Fourage schleunig zusammen, sowohl in Polen als Schlesien, sprechen, es würde ein starkes Corps ihrer Armee ihnen folgen und ehestens eintreffen; könnten die Preussen und Oesterreicher zu Felde liegen, so könnten sie es auch, und wollten sie ihre Operations gegen Schlesien wieder anfangen und in hiesiger Gegend den Anfang machen. Die Dörfer an den Grenzen werden alle ausgeplündert, und kommen von allen Orten die lamentabelsten Berichte ein.“
84-2 Hacke erhält am 11. Februar Mittheilung von der an Fouqué ergangenen Ordre.