11855. AN DEN GENERALLIEUTENANT117-1 FREIHERRN VON DER GOLTZ.
Freiberg, 22. Februar117-2 1760.
Ich habe Euren Rapport vom 17. dieses heute früh erhalten und bin wegen der von Euch Mir gemeldeten interessanten Nachrichten davon sehr zufrieden gewesen.117-3 Ich glaube auch sehr wohl, dass, was Ihr von des Feindes Vorhaben und Absichten saget, alles wahr und gegründet sei; Ich werde aber sehen, wie weit dergleichen Vorhaben von dem Feinde weiter werden realisiret werden wollen und wie Ich Mich alsdann aus der Sache werde ziehen können.
Inzwischen Ihr nur auf alles weiter vigilant sein, die schleunige Beitreibung der Contributions und Lieferungen aus Oberschlesien, besonders aber aus denen dem Feinde am nächsten exponirten Orten, Euch alleräussersten Fleisses angelegen sein lassen müsset, um dieses zuvorderst auf das baldigste zur Endschaft und Richtigkeit zu bringen.
Friderich.
Nach der Ausfertigung.
117-1 Goltz war durch Cabinetsbefehl vom 5. Februar zum Generallieutenant befördert worden. — Goltz befand sich nach seinen Berichten im Februar in Neustadt (südwestl. von Oppeln).
117-2 Dem Oberstlieutenant von Kleist (vergl. Nr. 11790) wird am 22. Februar mitgetheilt, dass der thüringische Kreis auf sein Ansuchen „gegen Erlegung eines Quanti baaren Geldes von 24000 Thaler a dato an von weiterer Gestellung der Rekruten in natura dispensiret sein soll“ . Kleist erhält Befehl die Officiere, welche beordert sind die Rekruten in Empfang zu nehmen, hiervon zu benachrichtigen. [Ausfertigung im Besitz des Herrn von Kleist-Rctzow zu Kiekow.]
117-3 Vergl. Nr. 11857.