11861. AN DEN GENERALMAJOR VON TAUENTZIEN, COMMANDANTEN VON BRESLAU.

Freiberg, 24. Februar 1760.

Ihr habet bis dato zwar bei denen Streifereien des russischen Raubgesindels an denen Grenzen herum vor Euren Posten zu Breslau so gleich jetzo nichts zu besorgen; da aber doch die Sachen auf denen Grenzen serieuser werden könnten, wann etwa russische Corps von regulären Truppen sich denen dasigen Grenzen nähern möchten, so erinnere und befehle Ich Euch hierdurch, demnach auf Eurer Hut zu sein und insonderheit wegen des Doms zu Breslau alle gehörige Präcautiones zu nehmen, dass sich daselbst nicht etwas vom Feinde, es sei als Surprise oder sonsten, einnistein könne. Welches Ich Euch bestens recommandire und welches Ihr auch in Meinem Namen an die Commandanten der Festungen zu Cosel, zu Brieg und zu Glogau sogleich schreiben sollet, auf dass sie gegen alle etwaige Surprises des Feindes wohl auf ihrer Hut sein, sich nicht einschläfern lassen, sondern vielmehr alle ihre Präcautiones gegen dergleichen nehmen und unterhalten müssen.

Friderich.128-2

Nach einer Abschrift im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.

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128-2 Dem Generalmajor Prinzen Franz Adolph von Anhalt-Hoym wird, Freiberg 24. Februar, geschrieben, es sei dem Könige gemeldet worden, dass durch Officiere des Regiments des Prinzen an 20 Bornknechte der Salz-Cocturen in Halle bei der Werbung „weggenommen und engagiret“ worden seien. Da aber dergleichen Leute bei den Salz-Cocturen „ganz ohnentbehrlich nöthig“ seien, „auch sonsten anders woher nicht wieder suppliiret werden können, mithin in Ermangelung derselben nicht nur die Salzwerke stille stehen, und ein Mangel an Salze entstehen, sondern auch selbst Mir an Meinen Revenus ein beträchtlicher Schaden erwachsen müsste“ . so erhält der Prinz den Befehl, die Bornknechte wieder freigeben zu lassen. [Ausfertigung im Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.]