12289. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.
Glogau, 29.524-1 [Juli 1760].
Der König lässet Ew. Excellenz hiermit bekannt machen, dass, weil hier bei Dresden nichts mehr zu thun, er nächstens wiederum mit der Armee nach Schlesien dem Lande dorten gegen den Feind zu Hülfe kommen werde. Er wird ohngefähr der Gegend Hainau in Schlesien kommen und sich, nachdem es die Umstände leiden werden, der Gegend Jauer lenken. Der eigentliche Tag dazu ist ohnmöglich vorauszusagen. Weil er nur auf ohngefähr zehen oder zwölf Tage Brod mitnimmt, werden Ew. Excellenz alles vorläufig präpariren, dass er bei seinem Einmarsch in Schlesien gleich das nöthige Brod vor die Armee und was nöthig, heran haben, übrigens auch Leute mit Nachrichten von dem, was in Schlesien passiret, vor sich finden könne. Leubnitz, 25. Juli 1760. Auf expressen.524-2
Des Prinz Heinrich Königl. Hoheit sind im Anmarsch und heute in Karge.
[Lichnowsky.]
Nach, der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. [Déchiffre von Schlabrendorffs Hand.]
524-1 Das Schreiben ist am 25. Juli aufgesetzt und daher oben unter dem 25. eingereiht worden. Der König liess es mit dem „Datum 29.“ am 25. Juli aus dem Hauptquartier Leubnitz in 8 Exemplaren an den Commandanten von Glogau senden, damit dieser es an den Minister Schlabrendorff schicken solle „mit 8 differenten Leuten, so Bauren, Schulmeister und dergleichen nur ganz geringe Leute, so den Feind keinen sonderlichen Verdacht geben, und ohne dass einer von dem andern wisse, durch differente Wege, theils diesseits und jenseits der Elbe.“
524-2 So.