12325. AN DEN MAJOR VON LICHNOWSKY, VICECOMMAN DANTEN VON GLOGAU.
Hauptquartier Hermannsdorf, 21. August [1760].
Die Russen haben sich vor Meinem Bruder retiriret und stehen bis gegen Militsch nach der polnischen Grenze. Wenn Ihr also auf den von Euch gemeldeten Transport was tentiren wollet,555-2 so könnet Ihr es thun. Nehmet Euch aber in Acht, dass bei ihrer jetzigen Position sie Euer Commando nicht in die Mitte kriegen, denn sie bei Posen noch einen Posten haben. Courbière ist vernünftig und von sehr guter Ueberlegung, der gewiss weiss, was er zu thun hat und sich in Acht nehmen wird, den Ihr also gut brauchen könnet.
Der Major erhält Befehl, „einen Zettel, so Ich Euch noch durch den Boten schicke“ ,555-3 sogleich in einem Brief per Estafette an den Minister Graf Finckenstein nach Magdeburg zu schicken. „Dem Boten lasset gleich in Glogau 40 Rthlr. zum Gratial auszahlen, die Ich hier an den Minister von Schlabrendorff wieder bezahlen werde.“
In drei Tagen werde Ich den Weg nach Glogau von dem feindlichen Gesindel frei machen.
Friderich.
Nach dem Concept.
<556>555-2 Lichnowsky hatte, Glogau 19. August, gemeldet, „dass nächstens ein Geldtransport zur russischen Armee kommen soll“ ; wenn der König es genehmige, werde er durch den Oberstlieutenant von Courbière „auf diesen Transport was unternehmen“ lassen.
555-3 Das Schreiben an Finckenstein, Nr. 12323.