119 AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Podewils berichtet, Berlin 10. Mai, der dänische Gesandte Oberst de Cheusses theile ihm mit, dass der schwedische Bauernstand an der Wahl des Kronprinzen von Dänemark zum schwedischen Thronfolger festhält und dass die andern Stände schliesslich beitreten würden. Cheusses giebt der Hoffnung Ausdruck, der König werde einer auf den dänischen Kronprinzen fallenden Wahl nicht entgegen sein. Podewils habe mit der allgemeinen Versicherung geantwortet: der König werde sich in die schwedische Thronfolgefrage wie bisher in keiner Weise mischen. „Rudenschöld prétend que la Suède prendra plutôt l'évêque de Lübeck, si elle ne peut point parvenir à son but par rapport au duc de Deux-Ponts,1 Valory m'a souvent tâtonné s'il n'y avait pas moyen de porter Votre Majesté à faire quelque démarche en Suède qui pût barrer le chemin au Danemark.“ Podewils hat auch ihm ganz ausweichend geantwortet. | Potsdam, 11. Mai 1743. Er hat ihm sehr wohl geantwortet. Wir müssen des de Cheusses Propositiones hören und die Dänen kommen sehen. Gehen ihre Sachen gut, und sie thun acceptable Conditiones, so ist es gut und wir profitiren davon. Wo nicht, so bleiben wir, wie wir seind. Inzwischen muss man de Cheusses sowohl als Valory allemal obligeant tractiren und ihnen sagen, wie es uns einerlei wäre, wen die Nation in Schweden zu ihrem König wählen würde, da wir kein anderes System hätten, als mit unsern Nachbarn in Ruhe und guter Harmonie zu leben, so, wie wir glaubten, dass ihr System gegen uns wieder sein würde. |
Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.
1120. AN DAS DEPARTEMENT DER AUSWÄRTIGEN AFFAIREN.
Dohna berichtet, Prag 9. Mai: Hartenstein und die Königin selbst haben ihm versichert, dass aus Rücksicht auf Preussen die österreichischen Truppen in Jülich und Berg Befehl erhalten hätten, alles baar zu bezahlen. Die Minister sind inhohem Grade aufgebracht über die Haltung des churpfälzischen Hofes. | Potsdam, 15. Mai 1743. Er soll suchen, die Aigreur gegen den Churfürsten von der Pfalz, soviel möglich und mit convenabler Manier geschehen kann, zu dämpfen und zum besten zu sprechen. |
Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.
1121. AU DÉPARTEMENT DES AFFAIRES ÉTRANGÈRES.
Podewils und Borcke berichten, Berlin 18. Mai: Der Hofrath Langschmid in Hannover fragt an, ob er dem Könige von England zur Armee folgen soll. Langschmid scheint indess nicht die geeignete Persönlichkeit. | [18 mai 1743.] Ce n'a jamais été mon intention de l'y envoyer. |
1 Der erste der Candidat der russischen, der zweite der der französischen Partei.