980. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Von dem Cabinetssecretär.
Potsdam, 14. September 1742.
Des Königs Majestät haben mir befohlen, zu melden, wie Sie fest persuadiret seind, dass das französische Ministerium durch den p. Chétardie in Russland etwas wider Se. Königl. Majestät tramiren lassen, und dass dasjenige, so der Herr von Mardefeld deshalb meldet (23. August), gegründet sei. Wann aber dieser zugleich gerichtet, dass gedachter Chétardie in Moskau in keiner einzigen Sache, so seinen Hof angehet, <273>reussiret sei, so könntenöHochstdieselbe ihm hierunter nicht völlig Beifall geben, sondern muthmassen vielmehr, dass die Trames des Chétardie nicht ohne allen Success seien, und dass solche vielleicht erst mit der Zeit von Effect sein werden. Höchstdieselben soupçonniren hierbei, dass der Herr von Mardefeld von seinen Freunden in Moskau nicht so gut bedienet sein müsste, als wie er sonsten in Petersburg bedienet gewesen, welches sich dann zeigte, da er noch die Stunde von der sonder allen Zweifel von dem p. Chétardie angesponnenen Intrigue, ihn, den p. von Mardefeld, vom russischen Hofe zu eloigniren, nichts wüsste; folglich dass derselbe grosse Ursach habe, seine Attention zu redoubliren, um die Menées des französischen Hofs zu erfahren und die Vues des russischen Ministerii, besonders wegen des Herzogs von Holstein, zu penetriren.
Eichel.
Nach der Ausfertigung.