1027. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Von dem Cabinetssecretär.

Berlin, 21. December 1742.

Der König hat befohlen, Klinggräffen anzuweisen, „dem Kaiser zu insinuiren, wie Se. Königl. Majestät der Meinung wären, dass der Kaiser sich eine Hauptaffaire aus der Wahl eines Churfürsten zu Mainz zu machen habe, daferne der jetzige sterben sollte, und dass der Kaiser alles anwenden müsse, um das Capitel zu seiner Devotion zu haben, wenn er auch dazu alle die Gelder, so er aus Frankreich bekäme, employiren sollte; weil bekannter Massen das Gewicht, so der Churfürst von Mainz in vielen teutschen Sachen hätte, zu gross wäre, als dass der Kaiser sich nicht eine Hauptsache daraus machen sollte, die Wahl eines mainzischen Churfürsten zu seinem Interesse zu lenken, und solche nicht auf einen vor das Haus Oesterreich gesinneten kommen zu lassen. Sollte es auch mit der gesuchten Coadjutorie vor den Prinz Theodor303-2 nicht reussiren wollen, so müsste der Kaiser die Sache nicht fallen lassen, sondern alles anwenden, um einen vor ihn wohlgesinnten Mann wählen zu machen.“

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.

<304>

303-2 Herzog Theodor in Baiern, der jüngste Bruder Karls VII, Bischof von Freising und Regensburg.