1155. AN DAS DEPARTEMENT DER AUSWÄRTIGEN AFFAIREN.

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Finckenstein berichtet, Hanau 20. Juli: Prinz Wilhelm von Hessen hat sich mit seinem Minister Asseburg am 17. Juli

Oppeln, 28. Juli 1743.

An den Grafen Finckenstein soll fordersamst geantwortet und

nach Frankfurt begeben, nachdem er Tags zuvor eine Conferenz mit dem König von England und Carteret gehabt. Finckenstein glaubt, dass die unter hessischer Vermittelung geführte Verhandlung sehr weit vorgeschritten und vielleicht ihrem Abschluss nahe ist,391-1 aber Carteret versichert ihm das Gegentheil: da der Kaiser die Säcularisationspläne aufgegeben habe, so erwarte man jetzt neue Vorschläge von ihm, die man dem Könige als dem mächtigsten Fürsten des Reichs nicht unterlassen werde mitzutheilen. „Pour ne rien cacher à Votre Majesté, il faut que j'aie aussi l'honneur de Lui marquer mes idées au sujet de ma mission. Je ne m'aperçois que trop qu'elle ne fait plaisir ni au Roi ni au Ministre. Je me trompe fort, ou le Roi, jaloux au possible de l'honneur qu'il prétend acquérir dans toutes ses affaires, voudrait les finir à l'exclusion de tout autre. Milord Carteret cache son jeu, en habile ministre; il affecte beaucoup de confiance à mon égard, en battant la campagne, et le Roi, plus sincère que lui, ne m'a pas encore adressé la parole depuis mon audience. Je crois que le meilleur est d'aller son train, sans faire semblant de rien; c'est aussi le plan de conduite que je me suis fait.“

rescribiret werden: Wie er gegen Mylord Carteret auf eine recht énergique, aber doch solche Art, die nicht menaçant ist noch Mir eine Affaire zuziehen könnte, declariren soll, dass mit dem Kaiser kein Friede mit Meiner Exclusion gemachet werden könnte, und müsste Ich vorher davon wissen und die Hände darin haben, da Mylord Carteret selbst am besten wüsste, was der König von Engelland Mir durch ihn und sonsten zu wiederholten Malen versprechen lassen,391-2 und glaubte Ich, sie würden ihr Wort und Engagement darunter halten, sonsten solches andern ein übles Exempel sein könnte. Der Kaiser müsste bei solchem Frieden auch souteniret werden, daferne er sonsten ausser seinen eignen Erblanden keine Cessiones von der Königin von Ungarn forderte; ihn zu souteniren wäre Ich und alle Stände des Reichs verbunden, denn sonsten Folgen und Weitläuftigkeiten daraus entstehen dörften, so dem König von Engelland selbst praejudicirlich fallen könnten, und wenn man den Kaiser so ganz bas traitiren und auf eine so schlechte Art mit ihm umgehen wollte, so müsste solches redlich gesinnte Stände nothwendig dergestalt aufbringen, dass der Kaiser vielleicht mehr Assistance finden würde, als man jetzo nicht glaubte.

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.



391-1 Die volle Richtigkeit der Vermuthung Finckenstein's ergiebt die Denkschrift des Prinzen Wilhelm, Preussische Staatsschriften I, 636.

391-2 Vergl. S 402.