<254> der Zeit wir denselben von der Seite nicht zu befürchten haben. Dieser ist einer der vornehmsten Punkte, welchen Ich Euch aufs beste recommandire und welcher uns gegen die Reichstruppen sehr zu Statten kommen wird.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


12720. AN DEN GENERALMAJOR VON SCHENCKENDORFF.

Leipzig, 6. März 1761.

Ich habe Eure beide Schreiben vom 5. dieses erhalten und gebe Euch darauf in Antwort, wie dass Ich davon und Eurem Verhalten recht wohl zufrieden bin, auch wegen aller derer Posten, so Ihr genommen, ganz und gar nichts dagegen zu sagen habe. Wenn wir den Feind noch aus Plauen weghaben werden, so wird es dorten nichts mehr zu sagen haben;1 da Ihr alsdann aber observiren müsset, dass Ihr dasiger Orten alles von aller Subsistance entblösset und wegnehmet, damit der Feind vor dem künftigen Monat Junii daselbst absolut nicht subststiren könne ...

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


12721. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN LEIPZIG.

Leipzig, 6. März 1761.

In der verwichenen Nacht ist wider alles mein Vermuthen der Jäger Schimmelpfennig von Konstantinopel zurückgekommen und hat mir eine Dépêche von dem von Rexin, so über zwei grosse Bogen stark, nach seiner Gewohnheit sehr dicht und klein in einander chiffriret, mitgebracht. Ich kann von deren Einhalt und Dato noch nicht urtheilen, allem Vermuthen nach aber ist es die Antwort auf die von Meissen aus im verwichenen Monat November an ihn ergangene Dépêche,2 da der Schimmelpfennig saget, dass er den mit der letzteren Dépêche abgeschickten Juden schon hinter denen Gebirgen zwischen Horodenka und Konstantinopel rencontriret habe. Ich werde noch evitiren, des Königs Majestät eher etwas von diesem angekommenen Schimmelpfennig zu sagen, bis dass die Dépêche gänzlich dechiffriret sein wird, weil



1 In einer zweiten Ordre, ebenfalls vom 6. März, befiehlt der König dem General Schenckendorff, ihm in Betreff Plauens zu melden, „ob die Feinde diesen Ort verlassen und ob, auf den Fall, solcher bereits von uns besetzet worden; Ich bin sehr curieux, dieses von Euch zu wissen.“ Am 9. März schreibt ihm der König, es wäre nsehr gut, den Feind auch noch aus Plauen wegzuhaben, dann dieses noch immer ein Stein des Anstosses ist, und könnet Ihr Euch deshalb mit dem Generalmajor von Linden concertiren“. [Berlin. Generalstabsarchiv.] — Auf dem Berichte des Generals von Linden, d. d. Chemnitz 6. März, finden sich die Weisungen für die Antwort: „Ich liesse Plauen schon besetzen, würden ihr Quartier schon wieder [bekommen]: bliebe also der Pasberg [d. i. Sebastiansberg, südöstl. von Annaberg] nur übrig. Geld, Rekruten, Pferde!“

2 Nr. 12516.