<79>gewisse und grosse Frage, [ob] sie es souteniren oder quittiren würden. Woraus der Herzog selbst erkennen würde, dass Ich noch nicht in dem Stande wäre, wie er sich solches vielleicht eingebildet hätte. Vor den Rest Complimente.
Weisungen für die Antwort; auf der Rückseite des herzoglichen Schreibens, d. d. Braunschweig 8. November.1
12495. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON HÜLSEN.
[Meissen, 13. November 1760.]
Meine Nachrichten, so aus Dresden, ohngefähr dieselbe wie seine, und, um je ehe je lieber der Sache [ein] Ende zu machen, lasse heute Brücke über Elbe schlagen und werde noch heute gutes Corps hinüber poussiren. General Zieten werde bis Altfranken,2 und Stadt auffordern lassen; da würde man sehen, was das vor Motus und Bewegung machen wird. Und hoffte Ich, den Feind dadurch desto eh' zu determiniren, der Sache ein Ende zu machen.
Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort;, auf der Rückseite des Berichts von Hülsen, d. d. Miltitz 13. November.
12496. AN DEN GENERAL DER KAVALLERIE VON ZIETEN.3
Meissen, 13. November 1760.
Eure beide heutige Rapports habe Ich erhalten und gebe Euch in Antwort, wie Ich hier im Begriff bin mit Schlagung der Brücke über die Elbe, um jenseits herübergehen zu lassen. So lange Ich hier stehe, kann Euch der Feind ohnmöglich auf Euren Rücken abschneiden, denn Ich ebenso nahe zu Euch bin, als es der Feind ist. Ich warte inzwischen nur auf Euren weiteren Rapport von heute Abend, auf welchen Ich vielleicht vorrücken werde, wozu die Antwort von dem Commandanten von Dresden, nachdem nämlich solche ausfallen wird, viel dabei decidiren wird.
Von Freiberg seind die Oesterreicher insgesammt fort und haben sich alle nach Dippoldiswalde gezogen. Demohnerachtet möchte Ich noch nicht gerne dahin detachiren, um Mich nicht zu sehr mit Detachements zu vertheilen, sondern Ich werde das Corps noch in Nossen und daherum stehn lassen, wo es Mir hier Meine Magazins decket, und, wie Ich es nach Erforderniss der Umstände nöthig finde, solches entweder an Mich ziehen oder aber es noch allemal nach Freiberg schicken.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Gräflich Zieten-Schwerinschen Familienarchiv zu Wustrau.
1 Die Ausfertigungen der königlichen Schreiben sind bei dem Brande des Schlosses zu Braunschweig im Jahre 1830 verloren gegangen.
2 Vergl. S. 62.
3 Zietens Berichte im November sind datirt vom 8. bis 13. aus Wilsdruff, am 25. aus Sora (nordnordwestl. von Wilsdruff).