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Toujours, mon cher, dans le même état; je crois que l'on tirerait plus tôt un âne d'un puits que l'année autrichienne de son Windberg.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Königl. Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart. Der Zusatz „Toujours etc.“ eigenhändig.


12509. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN MAGDEBURG.

Meissen, 16. November1 1760.

In demselben Moment, da ich gestern Ew. Excellenz gnädiges Schreiben vom 13. dieses erhalten, habe ich die von Deroselben an des Königs Majestät adressirete Briefe und Expeditiones Deroselben von hier aus zugesandt, nachdem Höchstdieselbe, wie ich glaube schon gemeldet zu haben, ehegestern früh mit einem Corps Truppen bis Unkersdorf, jenseits Wilsdruff, vorgerücket seind, um sowohl den bis jenseits Bennerich vordetachireten General von Zieten zu souteniren, als auch zu sehen, ob was wegen Dresden zu thun sein werde oder nicht; dabei Dieselbe vor gut gefunden, mich bei solcher kurzen Expedition, so ohngefähr bis sechs Tage dauren kann, hier zurückzulassen, um theils Dero Briefe von hier aus zu besorgen, theils meine delabrirte Gesundheitsumstände einigermaassen zu retabliren.

Was des Königs Majestät mir durch den Herrn Kriegesrath Cöper obgedachter Sachen halber antworten lassen, solches lege, um den abgehenden Courier nicht aufzuhalten, in Original hier bei.2 Ew. Excellenz werden geruhen zu ersehen, was der König wegen der Relation von der letzteren Bataille verlanget. Ich wünschete sehr, dass insonderheit von der teutschen Uebersetzung noch kein einiges Exemplar ausgegeben sein möchte,3 da solches unglücklicher Weise vor dieses Mal, ich weiss nicht, durch was vor Accident, so schlecht wie möglich gerathen und der Uebersetzer darin nicht nur zu sehr affectiret, die sonsten schon in solchen Fällen ganz recipirte französische Kriegestermes in bei vielen nicht einmal verständlichen und öfters die Sache verdunkelnden teutschen Wörtern auszudrücken, sondern auch das Wort Pontons durch Schiffbrücken ausgedrücket, mithin statt 20 Pontons, 20 Schiffbrücken gesetzet hat. Ich weiss nicht, wie weit solches noch zu redressiren sein wird oder nicht, allenfalls würde es wohl durch einen Anhang von Errata geschehen müssen; wäre es aber auf der Welt noch möglich, so würde es gut sein, wenn alle bisher abgedruckte Exemplaria supprimiret und statt deren eine rectificirte Uebersetzung abgedrucket werden könnte. Ich wünschete nicht, dass ein Exemplar von ersterer des Königs Majestät zu Gesichte kommen möchte, welche ich gestern schon an den Herrn Kriegesrath Cöper übersandt, ehe ich noch eins davon zu lesen die Zeit gewinnen können. Ich bin aber sehr frappiret worden, als solches geschehen, und konnte mich nicht enthalten, in der ersten Hitze einige Aenderungen dabei hinzuwerfen, die ich zwar auch gar nicht vor richtig angeben kann, doch hier und da dem Sinn des Originals conformer zu sein gehalten, wiewohl ich selbige nachher wieder durchzulesen nicht die Zeit gehabt, und glaube, dass in Ermangelung eines Ausdruckes von



1 Vom 16. November ein Schreiben an d'Argens in den Œuvres, Bd. 19, S. 206.

2 D. d. Unkersdorf 15. November. Cöper theilt Eichel den Befehl des Königs mit, „bei dem Etatsminister Grafen von Finckenstein die schleunige Beantwortung anliegenden Notiftcationsschreibens . . zu urgiren (vergl. S. 63), auch demselben das anliegende Exemplar der Relation (Nr. 12467) nach dem Original corrigirt zu remittiren, damit solche mit denen Nachträgen ganz correct gedruckt .. werde“ .

3 Die von Eichel getadelte deutsche Uebersetzung ist abgedruckt in den Berlinischen Nachrichten vom 15. November, Nr. 138.