<91> dem Worte bouches de feu das französische Wort füglich beibehalten werden könne, wenigstens besser sei als das: mit Canons canoniren. Ich bitte Ew. Excellenz tausendmal um Vergebung, wenn mein unzeitiges und unreifes, dabei sehr unter einander geschriebenes Brouillon1 hier beilege, so ich zwar nicht vor richtig agnoscire, einem Uebersetzer aber Gedanken geben können, wenn er die Geduld hat, es herauszusuchen, um sich richtiger und verständlicher auszudrucken. Ich weiss, wie sensible des Königs Majestät sein, wenn Pièces, so von Deroselben eigenen Hand kommen, nicht accurat und sehr correct abgedrucket oder übel übersetzet werden. Weil auch in dem Cöperschen Schreiben an mich eines Originals gedacht wird, so habe auf allen Fall die Abschrift, so gedachter Herr Cöper von dem königlichen eigenhändigen Aufsatz machen müssen und die des Königs Majestät nachher eigenhändig corrigiret haben,2 hier beilegen wollen, welches aber auch das einige Exemplar ist, so ich davon habe. Ich wünschete, dass alles unter guter Aufsicht des Herrn Geheimen Rath von Hertzberg zu Berlin bei der dort auf das Französische wohl eingerichteten Druckereien gedrucket werden können...

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.


12510. AU FELD-MARECHAL PRINCE FERDINAND DE BRUNSWICK.

Unkersdorf, 16 novembre 1760.

J'ai bien reçu la lettre que Votre Altesse m'a écrite du 12 de ce mois, et Elle pourra voir par la lettre interceptée ci-jointe en original3 qu'on trouverait peut-être en certaines rencontres des facilités qui ne manqueraient pas d'être favorables à l'exécution des projets qu'on pourrait former.4

Quant à moi, quoique les Autrichiens se trouvent encore les maîtres de Dresde et se soutiennent aux environs, je tâcherai néanmoins de faire le possible pour m'arranger sur un détachement, ne fûtil que de quelques escadrons, du côté de l'Eichsfeld, pour prendre l'ennemi à dos. Au reste, je dois dire à Votre Altesse qu'il y a jusqu'à présent peu d'apparence que nous prenions Dresde.5

Federic.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs an Berlin.



1 Ein von Eichel corrigirtes Druckexemplar.

2 Vergl. oben S. 52. Anm. 4.

3 Ein Schreiben des in französischen Diensten stehenden, dem Herzog von Württemberg attachirten Obersten de Ryhiner, d. d. Weimar 12. November, an den Obersten Graf Marainville, wonach Broglie augenblicklich darauf rechnete, „de soutenir Gœttingue et les entrées dans la Thuringe“ .

4 Am 17. November übersendet der König dem Prinzen einen aufgefangenen Brief des Prinzen Xaver an den General Grafen Solms, d. d. Deiderode 12. November, „pour mettre [Votre Altesse] d'autant mieux à même d'en faire usage pour Sa direction vis-à-vis du comte Broglie“ . [Berlin. Generalstabsarchiv.]

5 Dem Prinzen von Württemberg wird, Unkersdorf 16. November, geschrieben, „dass die prompteste Lieferungen der auszuschreibenden Rekruten, Pferde, Naturalien und Contributionen am vorzüglichsten bei gegenwärtigen Umständen anzurathen“ und „bestmöglichst bald zu bewerkstelligen“ seien; es sei „insonders die Beitreibung der Rekruten äusserst zu pressiren, indem diese nur pure Bauern sind und einige Zeit erfordern, um Soldaten aus ihnen zu machen“ . Eigenhändig ist hinzugefügt: „Selon toutes les apparences nous n'aurons point Dresde.“ [Stuttgart. Haus- und Staatsarchiv.] — Dem Major von Lichnowsky in Glogau wird am 16. befohlen, da die Russen, wie von verschiedenen Orten gemeldet werde, nach Preussen zurückgingen, sobald alles vollkommen sicher sei, „die Reconvalescirten, die Officiers von der Armee und was sonsten von Bedienten, so dorten sich aufhält und hierher gehöret, den Weg über Torgau zu uns“ nehmen zu lassen. Der Feind sei „bis über den Plauenschen Grund poussiret. Ich zweifele aber meist Dresden einzubekommen, indem wegen der rüden Witterung Ich auf die Winterquartiere für die Armee bedacht sein muss“ . [Berlin. Generalstabsarchiv.]