12411. AN DEN GENERALLIEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.
Dittmannsdorf, 5. October 1760.
Gleich Mittages empfange Ich Euer Schreiben vom 3. dieses. So gut gemeinet Euer Gedanken von einem Marsch auf Thorn, Warschau und so weiter sein kann, so übel würde solcher in gegenwärtigen Umständen reussiren und dabei von keinem Nachdruck sein. Aus10-1 dass es nöthiger gewesen, gleich gegen Sachsen zu Euch zu bewegen, so müsset Ihr nunmehro Euch auf Liegnitz ziehen, wo wir zusammen<11>stossen werden. So viel möglich, bringet an Mehl mit, und wenn es angehet, auch auf einige Tage fertiges Brod vor Mein Corps d'armée. Vergesset nicht, die dortige Pontons mitzubringen, desgleichen auch die Feldschers vom Feldlazareth. Ich denke den 8. dieses bei Jauer zu sein.
Es ist zuverlässig gewiss, dass, nachdem sich die französische Armee von Cassel rückwärts retiriret, der Prinz Ferdinand von Braunschweig ein starkes Corps Truppen nach Magdeburg detachiret hat, so im vollen Marsch dahin, wo nicht schon jetzo angekommen ist.
Friderich.11-1
Nach dem Concept.
10-1 So. Vielleicht statt: Ausser.
11-1 In einem Schreiben an Lichnowsky vom 5. October, worin ihm befohlen wird, obige Ordre „auf das allerschleunigste“ an Goltz zu besorgen, dankt der König zugleich für eingesandte Nachrichten. „Continuiret nur recht fleissig, Mir zu berichten, was Ihr erfahret, so lange als die Correspondance zwischen Mir und Euch noch offen sein wird.“