12427. INSTRUCTION VOR DEN GENERALLIEUTENANT VON HÜLSEN.

Hauptquartier Lübben, 17. October 1760.

Der Generallieutenant von Hülsen rücket mit seinem Corps, sobald er nur kann, nach Treuenbrietzen vor.

Ich werde den 19. in Dahme sein, und den 20. bei Schönewalde; da werde Ich ihn an Mich ziehen, um zuvorderst die Belagerung von Wittenberg aufheben zu machen, daferne es noch angehet, oder doch diesen Ort, wenn der Feind etwa solchen schon genommen, wieder zu nehmen.

Ueberdem seind zwei Hauptumstände, so er sehr wohl und prompt besorgen muss, nämlich

1. dass er zum allerwenigsten 1200 Winspel Mehl sogleich und fordersamst von Magdeburg zu Wasser bringen lasset, welches der Major Keller mit dem Garnisonregiment escortiren kann;

2. um Schiffe aus dem Dessauschen, Barbyschen zu bestellen, damit wir bei Coswig über die Elbe gehen können.

Ein dritter Articul ist noch, dem Fürsten zu Dessau ansagen zu lassen, die Brücke zu Dessau sogleich wiederherzustellen, so dass solche in Zeit von höchstens vier Wochen fertig sein muss.

Sonsten, weil Ich denke, dass, woferne wir glücklich sein, wir noch in diesem Jahre Dresden wieder nehmen wollen, so muss der Commandant zu Magdeburg gleich Anstalt machen, damit wenigstens 1000 Bomben und 8 Mortiers, desgleichen 6 bis 8 vierundzwanzigpfündige Canons, auf jedes 600 Schuss, parat gehalten werden, damit man solches alles mit Schiffen nachkommen lassen kann, sobald man es à propos findet.20-1

Obgedachter Generallieutenant von Hülsen hat alles vorstehende sehr wohl und [auf] das prompteste zu besorgen.

Friderich.

Nach dem Concept.

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20-1 Vergl. S. 17.