12481. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FRIEDRICH EUGEN VON WÜRTTEMBERG.
Meissen, 9. November 1760.
. . . Von68-3 hier aus kann Ich Ew. Liebden schreiben, dass der Feind, so viel davon heran gewesen, den Plauenschen Grund passiret hat, und dass zu Freiberg und im Gebirge alles vom Feinde fort ist. Die Daunsche Armee muss gestern jenseits Dresden angekommen seind. So viel kann man positiv sagen, dass, wenn sie den Weg nach Böhmen nehmen werden, solches über Giesshübel68-4 und Schönewalde geschehen wird, wovon aber bis dato nichts positives zu sagen ist.
<69>Ich wünsche übrigens und hoffe, dass Ew. Liebden bei Dero weiterem Vorrücken den Feind schon auf der Retirade finden mögen.
Federic.69-1
Nach der Ausfertigung im Königl. Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart.
68-3 Der Anfang des Schreibens handelt über Avancements und Ordensverleihungen. Der König schreibt, er wolle den Orden pour le mérite „nicht durch Conferirung dessen an sehr viele . . gar gemein machen, damit es eine Distinction bleibe“ .
68-4 Berggiesshübel, südl. von Pirna.
69-1 So. — In einem zweiten Schreiben vom 9. November wird der Prinz angewiesen, da die Mecklenburg-Schwerinschen Lande mit der Contribution „noch von anno 1758 und sonst zeither rückständig seien“ , an neuer Contribution ungefähr 1200000 Thlr. auszuschreiben, „damit hiernächst wenigstens die eine Million an Golde richtig einkommen müsse, womit Ich alsdenn, weil doch das ganze Quantum schwerlich einkommen wird, zufrieden bin“ . [Stuttgart. Haus- und Staatsarchiv.]